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Ausgleich in letzter Sekunde kostet zwei Punkte

Magnus Haas (rechts) und der VfR waren in Karlsruhe ganz dicht dran an drei Punkten.

Nach einem Fußballkrimi in der Oberliga Baden-Württemberg trennten sich die beiden Bundesliganachwuchsmannschaften des Karlsruher SC und des VfR Aalen mit 3:3. In der Nachspielzeit musste die Truppe von Rainer Kraft den Ausgleich hinnehmen.
 
"Es war alles mit dabei, was ein tolles Fußballspiel bieten muss", sagte Rainer Kraft nach dem Spiel. Über die komplette Spielzeit gesehen waren es am Ende zwei verlorene Punkte für die Gäste von der Ostalb. Unzufrieden war der Trainer aber nicht. "Hätte mir jemand gesagt, dass wir bei einem der Spitzenteams der Liga ein Unentschieden holen, dann hätte ich das sofort unterschrieben. Nun muss ich sagen, dass wir uns für eine tolle Leistung nicht belohnen konnten."

In der ersten Halbzeit hatte der KSC mehr vom Spiel. Vor über 200 Zuschauer dominierte die Truppe von Stefan Sartori die Partie und ging in der 15. Minute durch Kai Kleinert auch verdient in Führung. Nach einem langen Ball und einem Querpass in die Mitte stand der Karlsruher frei vor VfR-Keeper Alexander Langer und verwandelte eiskalt. Dies war zugleich der Halbzeitstand. In der Kabine hatte Rainer Kraft die richtigen Worte an seine Jungs gefunden. "Wir hatten uns für den zweiten Durchgang viel vorgenommen", so Kraft. Die Erwartungen wurden aber in der 55. Minute gedämpft, Michael Reith erhöhte auf 2:0. Es schien so, als ob der VfR durch diesen Rückstand angestachelt wurde. Kampflos wollte sich die Truppe um Kapitän Roman Riedel nicht ergeben. Von nun an waren die Schwarz-Weißen dominant, hatten Ball und Gegner im Griff und spielten wie aus einem Guss. Die Belohnung war das 1:2 durch Tim Brenner in der 60. Minute. Magnus Haas und Dominic  Sessa trugen den Ball nach vorne und fanden Brenner im Rückraum. Dieser zögerte keine Sekunde und schob die Kugel überlegt ins KSC-Gehäuse. Kurz darauf musste der Torschütze vom Feld, für ihn kam mit Patrick Möhrle eine weitere Offensivkraft. Rainer Kraft stellte das System um und verstärkte den Angriff. Beim 2:2 war der absolute Willen von Steffen Kienle zu erkennen. Der VfR-Angreifer wühlte sich durch die Abwehr hindurch und behielt vor René Vollath die Übersicht. In dieser Phase fand der KSC kein Gegenmittel gegen das Kombinationsspiel der Aalener. Nach einem Foul an Dominic Sessa im Strafraum entschied Schiedsrichter  Maurice Kern sofort auf Elfmeter für den VfR. Ali Odabas lief an und versenkte den Ball souverän zum 3:2 - die Partie war gedreht.

Steffen Kienle und Efendi Erol hätten den Sack endgültig zu machen können. Der KSC war nur durch Standards gefährlich. Als alle mit einem Sieg der Gäste rechneten, erzielte Kevin Laschuk in der vierten Minute der Nachspielzeit das 3:3. Dies war gleichzeitig die letzte Aktion in diesem nervenaufreibenden Spiel. "Wir haben nach dem 0:2 das Spiel gedreht. Karlsruhe hatte überhaupt keine Spielszenen mehr. Am Ende fehlten uns ein paar Sekunden, sonst hätten wir den Dreier mitgenommen. Es ist sehr schade für unser Team, weil wir uns aus einer aussichtslosen Situation zurückgekämpft haben", so Rainer Kraft. Trotzdem hatte er viel Lob für seine Mannen übrig. "Wir werden aus dieser Situation lernen."
 
VfR: Langer – Riedel, Leister, Haas, Sessa (89. Erol), Kienle, Milisic, Brenner (71. Möhrle), Weisensee (60. Ruckh), Odabas, Lämmle.

Tore: 1:0 Kleinert (15.), 2:0 Reith (55.), 2:1 Brenner (60.), 2:2 Kienle (77.), 2:3 Odabas (80./FE), 3:3 Laschuk (90+4).


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