Nach einem souveränen 2:0 (1:0) über den Bundesligisten Hannover 96 steht der VfR Aalen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Drei Änderungen nahm Cheftrainer Stefan Ruthenbeck vor im Vergleich zum jüngsten Ligaspiel: Im Tor stand wie schon in der ersten Pokalrunde in Rehden Daniel Bernhardt, außerdem rückten Jurgen Gjasula und der wiedergenesene Michael Klauß in die Anfangsformation. Von Beginn an war in der Scholz Arena kein Klassenunterschied auszumachen. Der ganz in gelb spielende VfR agierte mutig und kam in der vierten Minute zum ersten Mal vor das Hannoveraner Gehäuse. Phil Ofosu-Ayeh bediente zentral Gjasula, aber Ron-Robert Zieler konnte eingreifen. Im Gegenzug klärte auf der anderen Seite Sascha Mockenhaupt (5.). Beim Zuspiel auf Dominick Drexler entschied Schiedsrichter Wolfgang Stark auf Abseits (7.). Ein Gjasula-Freistoß wurde zum Einwurf auf Höhe der Eckfahne geklärt, jedoch ohne daraus resultierende Torchance (12.). Bernhardt war in der 18. gleich doppelt gefragt, als er zunächst den Schuss von Joselu zur Ecke und anschließend einen scharfen Schuss von Florian Ballas klärte. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite bediente Ofosu-Ayeh Drexler, der zielte aber zu weit über das Tor (22.). Kurz darauf war es dann soweit: Wieder kamen die Aalener über rechts, Andreas Ludwig zielte auf das 96-Gehäuse, Gülselam lenkte den Ball ins eigene Netz - 1:0 für den VfR (24.)!

Gjasula hatte dann den nächsten Treffer auf dem Fuß, er setzte seinen Freistoß allerdings knapp neben den linken Pfosten (27.). Auf der Gegenseite hatte Bernhardt einen Sakai-Freistoß sicher (30.). Die Ruthenbeck-Elf spielte weiter munter mit und verteidigte bei Gäste-Angriffen geschickt, in der 38. Minute beispielsweise befreiten sich Arne Feick und Drexler gemeinsam gegen die Roten. Kurz vor dem Seitenwechsel klärte Klauß nochmal zum Eckball für 96, aber auch dieser brachte nichts ein (44.). Nach 45 Minuten ging es folglich mit der VfR-Führung zum Pausentee.

Auch in Hälfte zwei bot sich den 5.448 Zuschauern ein gutes Fußballspiel, bei dem die Hausherren weiter einen starken Auftritt aufs Grün legten und immer wieder schnell umschalteten. Die Aalener kombinierten sich ansehnlich in Richtung Hannover-Strafraum: Daghfous, Drexler, Ofosu-Ayeh, Ecke (54.). Die blieb aber ohne Erfolg. Einen Gjasula-Freistoß faustete Zieler aus seinem Strafraum (57.), zwei Minuten später hatte er dann gegen Klauß keine Chance. Der musste eine Hereingabe von Drexler nur noch einschieben (59.). Nun war es ein Spiel auf ein Tor. Wunderbar, wie sich der VfR gegen den Erstligisten behauptete und ein ums andere Mal den Weg in Richtung Gäste-Gehäuse suchte. Beim Konter schob Ludwig durch zu Drexler, wieder erkannte der Unparteiische eine Abseitsstellung. Dann zwischendurch mal wieder 96: Hiroshi Kiyotake setzte einen Freistoß zuerst in die Mauer, den Nachschuss lenkte Bernhardt klasse über die Latte (69.). Aber auch Aalen wurde wieder per Standard gefährlich: Daghfous´ Ball verpassten Oliver Barth und Mockenhaupt um Zentimeter (73.). Zu Beginn der Schlussviertelstunde konnte sich wieder Bernhardt auszeichnen (75.). Dennis Chessa ersetzte nun den Torschützen Klauß (76.) und wäre sogleich anspielbereit gewesen, als Drexler aber von den Beinen geholt wurde (77.). In der Schlussphase kreierte der VfR weiter Chancen, es blieb am Ende beim verdienten 2:0, das vom Publikum frenetisch gefeiert wurde.

Die Achtelfinal-Auslosung findet am Mittwochabend im Rahmen der Partie HSV gegen den FC Bayern München.

VfR Aalen: Bernhardt - Ofosu-Ayeh, Mockenhaupt, Barth, Feick - Ludwig, Hofmann, Gjasula (87. Welzmüller) - Daghfous, Drexler (83. Weiß), Klauß (76. Chessa)

Hannover 96: Zieler - Sakai, Ballas, Felipe, Schulz, Gülselam, Kiyotake, Briand (81. Ernst), Schlaudraff (57. Sobiech), Bittencourt (57. Prib), Joselu

Tore: 1:0 Gülselam (24., ET), 2:0 Klauß (59.)

Gelbe Karten: - / Felipe, Gülselam, Schulz

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Zuschauer: 5.448