Starker VfR verpasst den Dreier
Die Spannung vor dem Spiel war bei beiden Teams greifbar. VfR-Chefcoach Stefan Ruthenbeck hatte seine Startformation gegenüber der Vorwoche nur auf einer Position verändert. Für den verletzten Dominick Drexler (Innenbandanriss im Knie) durfte Ex-Löwe Andreas Ludwig von Beginn an ran. Der VfR kam gut in die Partie, eben jener Ludwig zog nach nicht einmal einer Minute auf das Tor von Vitus Eicher ab, traf das Leder aus guter Schussposition aber nicht richtig. Mit einem frühen Forechecking versuchten die Gäste den TSV 1860 erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen. Einen Riesenschnitzer in der "Löwen"-Hintermannschaft konnte der VfR in der 10. Minute allerdings nicht nutzen, Andreas Hofmann schoss freistehend vor Eicher übers Tor.
Die Gäste waren in der Anfangsviertelstunde klar tonangebend, Quaner hatte nur wenig später auf Vorlage von Kaufmann die nächste gute Gelegenheit. Hochmotiviert, bissig in den Zweikämpfen und voller Elan - Aalen knüpfte dort an, wo man gegen Aue aufgehört hatte. Mit der ersten echten Chance wäre den Platzherren nach 27 Minuten um ein Haar die Führung geglückt, als Vollmann nach einem Doppelpass brandgefährlich vor Daniel Bernhardt auftauchte, dieser aber in höchster Not zupackte. Auf der Gegenseite scheiterte Arne Feick nach einer schönen Ablage von Michael Klauß nur knapp, eine Minute später legte Ludwig quer, fand jedoch keinen Abnehmer. Die Führung für die Gäste schien nur noch eine Frage der Zeit. Die Zuschauer in der Allianz Arena erlebten ein richtig munteres Duell. Viel war von den "Löwen" nach vorne nicht zu sehen, aber wenn, dann wurde es brandgefährlich. So auch in der 38. Minute, als Bernhardt gegen den heranstürmenden Bandowski das bessere Ende für sich hatte. So ging es torlos in die Pause.
Sowohl für 1860-Keeper Vitus Eicher als auch für VfR-Innenverteidiger Oliver Barth ging es verletzungsbedingt nicht mehr weiter. Aalen blieb mutig - und wurde belohnt: Einen Pass von Fabio Kaufmann verwertete Collin Quaner am langen Pfosten zur 1:0-Führung für die Schwarz-Weißen. In der 75. Minute schlugen die "Löwen" zurück. Die Flanke von Vollmann wurde immer länger, hinten nickte Rodri zum 1:1-Endstand ein - ganz bitter für den VfR, dem die ganz große Belohnung versagt blieb. Die VfR-Fans belohnten den Auftritt ihrer Mannschaft mit viel Applaus. Eine Leistung, die Mut macht für die kommenden Wochen, der Trend zeigt eindeutig in die richtige Richtung.
Stimmen der Trainer
Torsten Fröhling (TSV 1860 München): "Keine Mannschaft wird uns Punkte schenken, jedes Spiel ist schwer. Wr hatten uns viel vorgenommen und waren selbstbewusst, dass es heute endlich klappen sollte. Umso erschreckender war es, dass die erste Hälfte komplett an uns vorbei lief. Aalen hat viel mehr investiert als wir, durch die Fehler wurden wir immer unsicherer. Das 0:1 war meines Erachtens leicht zu verteidigen. Als wir nichts mehr zu verlieren hatten, haben wir so gespielt, wie wir uns das von Anfang an vorgenommen hatten. Glückwunsch an Stefan Ruthenbeck und seine Mannschaft für die erste Hälfte, sie waren viel mutiger als wir."
Stefan Ruthenbeck (VfR Aalen): "Mein Team hat heute über 70 Minuten eine sehr gute Leistung gezeigt. Vor allem in Sachen Forechecking war das speziell im ersten Durchgang klasse für uns. Wir haben viele gute Szenen heraus gespielt, uns aber leider nicht mit einem Treffer belohnt. Nach dem 1:0 waren wir nicht mehr ganz so konsequent wie zuvor. 1860 macht es clever, führt den Freistoß schnell auf und kommt zum 1:1. Ob wir nun zufrieden sind oder nicht - oft kippen solche Spiele dann noch vollends in die andere Richtung. Wir bereiten uns nun konzentriert auf unsere nächste Heimaufgabe nach der Länderspielpause gegen den Karlsruher SC vor."
TSV 1860 München: Eicher (46. Ortega) - Angha (67. Wolf), Schindler, Vallori, Bandowski, Stahl, Sanchez, Simon, Vollmann, Adlung, Rama (56. Rodri)
VfR Aalen: Bernhardt - Ofosu-Ayeh, Barth (46. Mockenhaupt), Leandro, Feick, Gjasula, Hofmann, Kaufmann, Ludwig (75. Steinhöfer), Klauß (87. Korte), Quaner.
Tore: 0:1 Quaner (60.), 1:1 Rodri (75.)
Gelbe Karten: Adlung, Rama - Feick, Hofmann, Steinhöfer
Schiedsrichter: Bandurski (Oberhausen).
Zuschauer: 16700
Die Trainer-Stimmen zum Spiel
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Ergebnis
VfR Aalen
Fabian Weiß (83.)
Arne Feick (85.)
2:0
TSV 1860 München
Teamvergleich
36.7% | Ballbesitz | 63.3% |
62 | Gewonnene Zweikämpfe | 67 |
10 | Torschüsse | 11 |
6 | Ecken | 6 |
Aufstellung
VfR Aalen |
28 | Fabian Weiß |
16 | Jasmin Fejzic |
4 | Oliver Barth |
6 | Sascha Mockenhaupt |
17 | Phil Ofosu-Ayeh |
26 | Arne Feick |
3 | Andre Hainault |
10 | Nejmeddin Daghfous |
20 | Manuel Junglas |
23 | Andreas Hofmann |
33 | Andreas Ludwig |
Auswechselspieler | |
1 | Daniel Bernhardt |
8 | Collin Quaner |
18 | Maximilian Oesterhelweg |
21 | Fabio Kaufmann |
22 | Dennis Chessa |
27 | Thomas Steinherr |
31 | Maximilian Welzmüller |
Formation: 4-1-4-1 |
TSV 1860 München |
11 | Daniel Adlung |
19 | Rubin Okotie |
20 | Valdet Rama |
24 | Stefan Ortega Moreno |
3 | Grzegorz Wojtkowiak |
18 | Martin Angha |
25 | Gary Kagelmacher |
26 | Christopher Schindler |
10 | Eduardo Bedia Peláez |
13 | Ilie Sánchez Farrés |
28 | Julian Weigl |
Auswechselspieler | |
8 | Leonardo de Vitor Santiago |
9 | Rodrigo Ríos Lozano |
14 | Marin Tomasov |
21 | Markus Steinhöfer |
23 | Bobby Wood |
29 | Yannick Stark |
30 | Vitus Eicher |
Formation: 4-3-3 |