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SG-Coach Zapel will Motor nicht überdrehen

In Großaspach ist man stolz auf das Image des "Dorfklubs".

Die SG Sonnenhof Großaspach, die am morgigen Samstag (17. September) ab 14 Uhr den VfR Aalen empfängt, hat eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. In der Saison 2001/2002 hatte der Verein aus dem württembergischen Aspach (rund 8000 Einwohner) noch in der sechstklassigen Landesliga Württemberg gespielt. Zwölf Jahre später schaffte Großaspach in der Spielzeit 2013/2014 den Sprung in die 3. Liga. Nachdem die SG Sonnenhof in ihrem Premierenjahr den Klassenverbleib knapp sicherstellen konnte, sorgte der "Dorfklub" in der letzten Saison für Furore, spielte sogar lange Zeit um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mit. Am Ende stand ein bemerkenswerter siebter Platz zu Buche.

Das erfolgreiche Jahr von Großaspach blieb auch bei anderen Vereinen nicht unbemerkt. Cheftrainer Rüdiger Rehm wurde vom Zweitligisten Arminia Bielefeld verpflichtet, auch einige Leistungsträger kehrten dem Klub den Rücken.

Der neue Trainer legte eine ähnlich beeindruckende Entwicklung wie die SGS selbst hin. Vor sechs Jahren hatte der heute 48-Jährige nicht einmal die C-Lizenz, war als Cheftrainer beim unterklassigen Barsbütteler SV tätig. Jetzt ist Zapel in Besitz der Fußballlehrer-Lizenz und Trainer in der 3. Liga. Nach vier Spielzeiten beim SV Eichede, mit dem er noch vor wenigen Wochen den Aufstieg in die Regionalliga Nord gefeiert hatte, heuerte Zapel damit erstmals bei einem Profiverein an.

Warum aber verließ Zapel den SVE ausgerechnet nach einem Aufstieg? "Das mag sich komisch anhören", sagt der Fußball-Lehrer. "Aber im Moment des größten Erfolgs - als wir in der Aufstiegsrunde gegen den Bremer SV in der Nachspielzeit das 2:1 erzielt haben und die ganze Mannschaft, alle Fans und der gesamte Ort Kopf standen - wurde mir bewusst, dass ich in Eichede das Maximale herausgeholt habe und ans Limit gestoßen bin. Ganz ohne zu wissen, dass ich einige Wochen später zu einem anderen Klub wechseln würde. Das Angebot von der SG Sonnenhof kam also genau zum richtigen Zeitpunkt."

Die bisherige Bilanz von Zapel in Aspach ist  positiv. Mit elf Punkten steht nach sechs Partien Rang vier zu Buche. Dabei musste die SGS allerdings bis zum vierten Spieltag (2:0 gegen Preußen Münster) auf den ersten Dreier warten. Damit war Großaspach aber dann offenbar auf den Geschmack gekommen, denn auch den jüngsten Auftritt (3:1 in Frankfurt) entschieden die Süddeutschen für sich.

Für Zapel bedeutet die bisherige Ausbeute einige erste Schritte auf dem Weg zum Verbleib in Liga drei. "Wir wollen so früh wie möglich den Klassenerhalt sicherstellen", formuliert Zapel das Saisonziel. "Wir dürfen keinen Gedanken an höhere Ziele verschwenden. Es ist weiterhin so, dass die 3. Liga noch immer ein großes Abenteuer für Großaspach ist. Wir müssen fleißiger und akribischer als die anderen Teams arbeiten und dürfen den Motor nicht überdrehen."

Zu den Stammspielern, der bis jetzt noch keine Spielminute verpasste, gehört auch ein ehemaliger Aalener. Mittelfeldspieler Daniel Hägele trug insgesamt drei Jahre das VfR-Trikot. Von 2007 bis 2010 war der 27-Jährige für Aalen am Ball. Nach einer Saison beim SSV Ulm ging es dann 2011 zur SGS.

Die Punktspiel-Bilanz zwischen dem VfR und Sonnenhof Großaspach ist ausgeglichen. In der abgelaufenen Saison entschied die SGS beide Duelle (1:0/2:0). In den Vergleichen drei und vier in der Regionalliga Süd-Spielzeit 2009/2010 hatten die Aalener jeweils 1:0 die Oberhand behalten. (MSPW)


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