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Preußen-Coach Ralf Loose im Gastinterview

Ralf Loose möchte mit seinem Team oben dran bleiben.

Wenn der VfR Aalen am Samstag den SC Preußen Münster empfängt, treffen sich an der Seitenlinie zwei alte Bekannte wieder. VfR-Trainer Peter Vollmann, einst selbst beim SCP als Trainer in der Verantwortung, und sein Gegenüber Ralf Loose kennen sich unter anderem aus dem Lehrgang zum Fußball-Lehrer. Weitere Gemeinsamkeit: Vollmann (Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig) und Loose (Dynamo Dresden und Sportfreunde Siegen) stiegen schon zweimal in die 2. Liga auf. Wir haben uns mit Ralf Loose unterhalten.
 
Aus den letzten sechs Partien holt der SC Preußen 16 von 18 möglichen Punkten, rückte auf einen direkten Aufstiegsplatz vor. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis, Herr Loose?

Loose:"„Da spielen - wie fast immer im Fußball - verschiedene Faktoren eine Rolle. Besonders wichtig sind aus meiner Sicht unsere gute taktische Ordnung und der gute Geist im Team. Unsere Defensive steht stabil, macht nur wenig Fehler. Das ist die Basis, um auch erfolgreich nach vorne spielen zu können. Obwohl wir ja eigentlich wegen unserer dünnen Personaldecke noch einen zusätzlichen Stürmer verpflichten wollten, entwickeln wir aktuell auch viel Torgefahr. Zum Glück stehen mir nach ihren längeren Verletzungspausen Marcel Reichwein und Philipp Hoffmann wieder zur Verfügung. Jesse Weißenfels, der noch kein einziges Punktspiel für uns bestreiten konnte, ist ebenfalls auf dem Weg zurück."

Der Erfolg kommt vor allem deshalb ein wenig überraschend, weil der Etat für die erste Mannschaft vor Saisonbeginn heruntergefahren wurde und die Kaderplanung im Sommer eher schleppend verlief!

Loose: "Das würde ich so nicht formulieren. Zunächst einmal war es ein berechtigter Schritt des Vereins, einen größeren Kaderumbruch einzuleiten. Über Jahre stellte der SC Preußen das älteste Team der 3. Liga. Deshalb war es notwendig, frisches Blut in den Kader zu bringen. Bei den Transfers haben wir uns dann bewusst die nötige Zeit genommen, um die richtigen Spieler für uns zu verpflichten. Unsere Strategie war offenbar nicht so schlecht, zahlt sich jetzt aus."

Nach dem fünften Spieltag hatte der SC Preußen erst sechs Punkte auf dem Konto, es war schon von einem Fehlstart die Rede!

Loose: "Ich bin erfahren genug, um mich davon nicht beirren zu lassen. Uns allen war klar, dass wir mit unserer neuformierten Mannschaft Geduld haben müssen. Niemand sollte vergessen, dass wir vor dieser Saison abgespeckt haben. Da kann nicht gleich der Aufstieg unser Anspruch sein. Auch jetzt sind wir weit weg von Träumereien."

Nach fast einem Drittel der Saison steht Platz zwei zu Buche. Wohin kann der Weg denn führen?

Loose: "Es ist doch klar, dass alle Fußballer und Trainer möglichst den maximalen Erfolg erreichen wollen. Aber wir sollten realistisch bleiben. Dynamo Dresden marschiert vorneweg, viele andere Mannschaften werden sicher noch Boden gutmachen. Für uns geht es in erster Linie darum, die nächsten Spiele so anzugehen wie die vergangenen. Dann stehen die Chancen sicher nicht schlecht, uns weiter im oberen Tabellendrittel zu halten."

Nun steht das Verfolgerduell beim Zweitliga-Absteiger VfR Aalen auf dem Programm. Wie stark schätzen Sie den Gegner ein?

Loose: "Ein Verein, der aus der 2. Bundesliga kommt, will möglichst schnell wieder hoch. Das wird auch in Aalen nicht anders sein. Trotz der jüngsten 0:4-Niederlage in Dresden ist die Mannschaft gut aus der Startbox gekommen, mein Kollege Peter Vollmann hat einen schlagkräftigen Kader zusammengestellt. Ganz klar: Der VfR ist für uns ein ernster Konkurrent. Wir sind jedoch auswärts noch ungeschlagen und werden alles versuchen, damit das auch so bleibt."

Peter Vollmann war früher selbst zweimal Trainer in Münster, wohnt auch noch in der Nähe. Sie gehören beide zu den erfahrensten Trainern in der 3. Liga. Wie gut kennen Sie sich?

Loose: "Wir haben vor vielen Jahren zusammen die Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert, sind seitdem auch immer in Verbindung geblieben, schätzen uns. Auch von daher wird es in Aalen ein interessanter Vergleich." (MSPW)


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