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Letzte Saison im Aufstiegs-, jetzt im Abstiegskampf

Kiels Maik Kegel duellierte sich im Hinspiel (0:0) mit Randy Edwini-Bonsu.

Nach einem recht unerwarteten Höhenflug will Holstein Kiel nun eine ebenso überraschende Bruchlandung unter allen Umständen vermeiden. Die "Störche", am kommenden Samstag (27. Februar) ab 14 Uhr Gastgeber gegen den VfR Aalen, befinden sich aktuell in Abstiegsgefahr. Fünf Zähler trennen den Tabellendritten der Vorsaison von Rang 18. Die Formkurve zeigt nach dem 0:0 bei den Stuttgarter Kickers aber in die richtige Richtung. Noch am 15. Spieltag hatte die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel auf dem letzten Tabellenplatz gelegen. Nun steht immerhin Rang 13 zu Buche.

Als "brutal ärgerlich" fasste Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver die 0:1-Niederlage gegen Osnabrück zusammen, bei der die Kieler ihren dritten Sieg in Folge verpasst hatten. In der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Addy-Waku Menga mit seinem ersten Saisontor den Siegtreffer für die Gäste aus Osnabrück erzielt. "Wir hatten die deutlich besseren Chancen, hätten zur Halbzeit 1:0 oder 2:0 führen müssen", ärgerte sich Ex-Profi Stöver.

Auch Trainer Neitzel haderte: „Gerade in der ersten Halbzeit waren wir im Vergleich zum VfL viel präsenter. Leider haben wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt. "Wir können die Zeit aber nicht zurückdrehen und müssen die Niederlage schnell aus den Köpfen bekommen." Zumindest ergebnistechnisch hat dies funktioniert, der Heimniederlage gegen die Lila-Weißen folgte ein Remis auf der Waldau.

Mit Enttäuschungen mussten die Norddeutschen in den letzten Monaten häufig umgehen. Dem Jubel über den Relegationsplatz in der Spielzeit 2014/2015 folgte einer der bittersten Momente der Vereinsgeschichte. Nach einem 0:0 im Relegationshinspiel gegen den TSV 1860 München gab es - trotz eigener Führung - ein 1:2 in letzter Minute im Rückspiel. Der Traum vom Zweitliga-Aufstieg zerplatzte wie eine Seifenblase.

Auch der Start in die aktuelle Runde verlief alles andere als nach Wunsch. Das 0:4 gegen den FSV Mainz 05 II am 1. Spieltag ist gemeinsam mit dem 0:4 gegen den Halleschen FC die höchste Saisonniederlage.

Mittlerweile haben sich die Kieler um ihren Kapitän Rafael Czichos aber stabilisiert. Das stellte der KSV in der Restrunde unter anderem beim 5:2 gegen den Chemnitzer FC und dem 3:2 bei Fortuna Köln unter Beweis. "Inzwischen haben alle die Lage realisiert. Es geht jedoch nur voran, wenn sich jeder für jeden reinhaut", sagt Innenverteidiger Czichos, der im Sommer vom Ligakonkurrenten Rot-Weiß Erfurt an die Förde gewechselt war.

Im Winter reagierten Neitzel und Stöver dreimal auf dem Transfermarkt. Der Isländer Eidur Aron Sigurbjörnsson (Örebro SK/Schweden) kam für die Innenverteidigung, Willi Evseev vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg für das Mittelfeld und Mathias Fetsch vom aktuellen Tabellenführer Dynamo Dresden für den Angriff. Die Blickrichtung von Fetsch geht dabei nach oben: "Die Mannschaft verfügt über sehr viel mehr Qualität, als es der Tabellenplatz aussagt. Für mich zählt Kiel zu den Top-Teams der Liga. Wir müssen unsere Stärke aber auf den Rasen bekommen. Mittelfristig will ich um den Aufstieg in die 2. Liga mitspielen."

Zunächst steht für die Kieler, bei denen VfR-Trainer Peter Vollmann einst als Sportlicher Leiter sowie zweimal als Cheftrainer tätig war, aber unter anderem das Heimspiel gegen den VfR auf dem Programm. Im Hinspiel waren beim 0:0 keine Tore gefallen. Es war das erste Pflichtspielduell zwischen beiden Mannschaften überhaupt. (MSPW)


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