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"In Aalen an die Leistungsgrenze gehen"

FSV-Trainer Benno Möhlmann.

Über seine Erfahrung verfügen nicht viele Fußballtrainer: Benno Möhlmann vom FSV Frankfurt, mit seiner Mannschaft am Freitag in Aalen zu Gast, ist Mitglied eines ganz besonderen Klubs. Als Spieler und als Trainer erlebte der 59-jährige Ex-Profi inzwischen bereits deutlich über 1.000 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga. Das Jubiläum liegt rund ein Jahr zurück. Am 3. Februar 2013 endete Partie Nummer 1.000 gegen Möhlmanns Ex-Klub FC Ingolstadt 04 allerdings 0:2. In Aalen steht das Spiel Nummer 1.040 an, davon 443 als aktiver Spieler.

Herr Möhlmann, zuletzt gab es eine 1:3-Heimniederlage gegen den SC Paderborn. Was lief gegen den SCP nicht so gut?

Möhlmann: „Wir sind unnötig 0:1 in Rückstand geraten, weil wir zu spät rausgekommen sind, zu viel Platz für die Flanke vor dem Tor zugelassen und dann nicht zugepackt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir, immer in dem Bewusstsein, dass Paderborn schon besser war, das Spiel letztlich durch einen Doppelschlag - Weitschuss und Elfmeter - verloren. Bei einem 0:3-Rückstand hatten wir gegen Paderborn in dieser Verfassung und mit diesem guten Lauf nicht mehr die Chance, das Spiel zu drehen.“

Ihre Mannschaft rangiert mit sieben Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone im Tabellenmittelfeld. Wie bewerten Sie die Ausgangslage für den Endspurt?

Möhlmann: „Die Ausgangslage ist besser als im Winter, als wir punktgleich mit dem Tabellenvorletzten waren. Uns muss nur klar sein, dass wir noch Punkte benötigen, auch wenn wir jetzt sieben Punkte Abstand zum Relegationsplatz haben. Die Mannschaft weiß, dass sie noch nicht durch ist und wird sich dementsprechend reinknien. Wir haben die Qualität, die berechtigt und verpflichtet, die Liga zu halten.“

In den vergangenen fünf Spielen gelangen Ihrer Mannschaft lediglich vier Treffer. Warum hakte es zuletzt in der Offensive ein wenig?

Möhlmann: „Solange wir diese Spiele, wie in Ingolstadt und gegen den FC St. Pauli, 1:0 gewinnen, genügt es, ein Tor pro Spiel zu schießen. Aber grundsätzlich sollten wir mehr Gier in Richtung gegnerisches Tor entwickeln.“

Seit Dezember 2011 sind Sie für die sportlichen Geschicke des FSV Frankfurt verantwortlich. Was hat sich in dieser Zeit im Verein getan und was zeichnet den Klub aus Ihrer Sicht aus?

Möhlmann: „Der Verein möchte sich stetig weiter entwickeln. Der FSV ist übersichtlich, es herrscht eine familiäre Atmosphäre. Sowohl die Fans als auch die Vereinsführung sehen die sportlichen Gegebenheiten realistisch.“

Der FSV bestreitet aktuell seine sechste Zweitliga-Saison in Folge und gehört damit schon zu den dienstältesten Vereinen im Fußball-Unterhaus. Ist es mittel- oder langfristig für den FSV auch möglich, um den Aufstieg in die Bundesliga mitzuspielen?

Möhlmann: „Die 2. Liga ist Jahr für Jahr für Überraschungen gut. Daher sollte man schon eine gewisse Demut zeigen, sich freuen, dass man dabei ist, aber auch wissen, dass es hart ist, überhaupt diese Liga zu halten.“

Am Freitag gastieren Sie beim VfR Aalen. Worauf wird es in der Scholz Arena ankommen?

Möhlmann: „Wir können grundsätzlich nur punkten, wenn wir alle an unsere Leistungsgrenze gehen. Das wird auch in Aalen notwendig sein, um erfolgreich zu sein.“

Wer steht Ihnen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung?

Möhlmann: „Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht hundertprozentig sagen. Sicher ausfallen werden Zafer Yelen wegen seiner Meniskusverletzung und Chhunly Pagenburg aufgrund von Rückenbeschwerden. Auch Edmond Kapllani hat im letzten Spiel eine tiefe Platzwunde an der Stirn erlitten, sein Einsatz ist sehr fraglich.“ MSPW


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