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Im Gespräch mit Uwe Neuhaus

Uwe Neuhaus unterlag mit Union dem VfR im Hinspiel mit 1:3.

Noch zwei Begegnungen, dann geht beim 1. FC Union Berlin, der am Sonntag (04.05.) beim VfR Aalen gastiert, eine Ära zu Ende. Uwe Neuhaus, der seit 2007 Trainer der Köpenicker ist, wird in der kommenden Spielzeit nicht mehr an der Seitenlinie der Berliner stehen. Der Verein teilte nach einer enttäuschenden Rückrunde mit, dass er ab dem 1. Juli einen sportlichen Neuanfang mit einem neuen Cheftrainer starten möchte. Unter Neuhaus gelang in Köpenick 2007 zunächst die Qualifikation für die 3. Liga, nur ein Jahr später folgte als erster Drittliga-Meister der Aufstieg in die 2. Liga. Nach insgesamt sieben Spielzeiten verlässt der 54-Jährige nun die "Alte Försterei".

Herr Neuhaus, in der vergangenen Woche gab Union Berlin bekannt, dass man die Zusammenarbeit mit Ihnen nach der laufenden Saison beendet. Der Verein möchte einen sportlichen Neuanfang starten. Wie haben Sie diesen Entschluss aufgenommen?

Neuhaus: „Nach einer guten Hinrunde sind wir alle vom Saisonverlauf nach der Winterpause enttäuscht. Ich bedauere die Entscheidung des Vereins sehr, respektiere diesen Schritt jedoch.“

Sie waren sieben Spielzeiten lang für die sportlichen Geschicke der Köpenicker verantwortlich. Zwei Aufstiege sowie die Etablierung in der 2. Bundesliga sind Ergebnisse Ihrer Ära. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Neuhaus: „Es war eine enorm intensive Zeit. Der Verein hat in jedem Bereich eine positive Entwicklung genommen. Trotz einiger Aufs und Abs habe ich die Arbeit beim 1. FC Union sehr genossen und werde diese Zeit in guter Erinnerung behalten.“

Was war Ihr Höhepunkt bei den "Eisernen"?

Neuhaus: „Der Aufstieg in die 2. Liga war selbstverständlich ein prägendes Erlebnis. Damals haben wir trotz des Umbaus unseres Stadions, in dessen Folge wir alle Heimspiele im Friedrich-Jahn-Sportpark austragen mussten, eine hervorragende Saison gespielt. Aber auch die Zweitliga-Jahre waren klasse. Es gab insgesamt sehr viele schöne Momente, die ich nicht missen möchte.“

Was waren die Gründe dafür, dass Ihre Mannschaft am Ende der Saison nicht mehr entscheidend in das Aufstiegsrennen eingreifen konnte?

Neuhaus: „Wir haben es im Gegensatz zu den Jahren davor nicht geschafft, unser Stadion zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen. An der Alten Försterei haben wir zu viele Punkte liegen lassen. In vielen Partien konnten wir nicht die entscheidenden Prozente einbringen. Zudem haben wir zahlreiche Gegentore in der Anfangs- beziehungsweise Schlussphase kassiert."

Nun steht für Sie in Aalen das letzte Auswärtsspiel mit den Berlinern auf dem Programm. Wie schätzen Sie den VfR ein?

Neuhaus: „Vor der Saison waren die Aalener laut einiger Experten einer der heißesten Abstiegskandidaten. Doch Stefan Ruthenbeck hat mit guter Arbeit gezeigt, dass auch mit einem geringeren Etat der Verbleib in der Liga möglich ist. Der VfR hat in zwei Zweitliga-Jahren einen positiven Eindruck hinterlassen.“

Der VfR hat sich am vergangenen Spieltag gerettet, für Union geht es ebenfalls nur noch darum, seinen Platz im Tabellenmittelfeld zu verteidigen. Was für ein Spiel können die Zuschauer in der Scholz Arena erwarten?

Neuhaus: „Wir wollen die Saison vernünftig zu Ende bringen. Dazu gehört, dass wir bis zum letzten Spieltag 100 Prozent geben und kein einziges Spiel abschenken werden. Ich habe in sieben Jahren viele Siege mit Union einfahren können, da möchte ich mich ganz gewiss nicht mit einer Niederlagenserie verabschieden. Wir werden unseren weit mitgereisten Anhängern eine engagierte Partie bieten.“

Wer steht Ihnen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung?

Neuhaus: „Mario Eggimann kann nach einer Sprunggelenk-Operation nicht auflaufen. Ihm wurde eine Platte entfernt. Sonst sind alle Spieler einsatzfähig.“ MSPW


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