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Im Gespräch mit Rüdiger Klink

Foto: © SWR/ UFA FICTION/ Grischa Schmitz

In seiner Rolle als Justizopfer Harry Wörz lockte er Ende Januar in der ARD ein Millionenpublikum vor den Bildschirm. Von 2005 bis 2007 war Rüdiger Klink auch am Theater der Stadt Aalen in "The people next door", "Frau Hegenauer kommt" und "Kunst" zu sehen. Zum Baden-Württemberg-Derby begrüßen wir den bekennenden KSC-Anhänger in der Scholz Arena und haben uns vor der Partie über seine Rolle und König Fußball unterhalten.

Herr Klink, können Sie sich eigentlich noch an Ihren letzten Besuch hier in der Scholz Arena erinnern?

Klink: "Ich freue mich darauf, wieder hier zu sein. Mein letzter Besuch müsste um 2006 herum gewesen sein. Damals hat mich mein Freund Jacques Janke zum VfR-Spiel in der Regionalliga Süd gegen den FC Bayern München II mitgenommen."

Als gebürtiger Karlsruher schlägt Ihr Herz für den KSC. Der macht Ihnen in dieser Saison ja reichlich Freude. Haben Sie mit einer solch starken Spielzeit gerechnet?

Klink: "Ganz ehrlich? Nein! Nach dem Abgang von Hakan Calhanoglu zum Hamburger SV dachte ich, es wird schwierig, die Klasse zu halten. Umso erfreuter bin ich natürlich jetzt. Die Truppe macht wirklich eine sehr gute Arbeit."

Wie beurteilen Sie die sportliche Entwicklung des VfR Aalen?

Klink: "Sehr positiv. Der VfR hat sich in der 2. Liga etabliert, die Spiele gegen Cottbus und Aue waren wahrscheinlich nur ein kleiner Durchhänger. Im nächsten Jahr gibt es dann ja das Derby gegen Heidenheim. Das wird ein Fest!"

Im Fernsehfilm "Unter Anklage: Der Fall Harry Wörz" verkörperten Sie die Hauptrolle des Justizopfers Harry Wörz. Wie schwierig war es für Sie, sich in diese Rolle hinein zu versetzen? Immerhin spielte sich die Originalgeschichte ja in Pforzheim, nicht weit entfernt von Ihrer Heimat Karlsruhe ab...

Klink: "Die Arbeit an der Rolle war sehr zeitintensiv. Ich habe mich vier Monate darauf vorbereitet und bin im Laufe der Dreharbeiten immer mehr in die Figur Harry Wörz eingetaucht. Das war sehr emotional und kraftraubend, aber wir haben daraus einen sehr guten Film gemacht, den wir alle Harry Wörz gewidmet haben."

Sie haben Harry Wörz vor Beginn der Dreharbeiten persönlich getroffen. Was hat diese Begegnung in Ihnen ausgelöst?

Klink: "Wie gesagt: Uns war klar, dass wir den Film für ihn machen werden. Und somit alles geben müssen, damit der Film ihm und seiner Familie gerecht wird. Gerechtigkeit ist ihm ja bekanntlich lange verwehrt geblieben.

Auch im Sport wird ja mitunter viel über Gerechtigkeit diskutiert. Sehen Sie persönlich nach der intensiven Auseinandersetzung mit der Rolle und Geschichte von Harry Wörz (er saß 4 ½  Jahre unschuldig im Gefängnis, Anmerkung der Red.) heute manche Dinge gelassener?

Klink: "Oja, mir ist wirklich aufgefallen, dass ich in letzter Zeit bei Fußballspielen viel gelassener zuschaue. Vielleicht hat das auch damit zu tun."

Kommen wir zurück zum Spiel. Ihr Tipp für das Baden-Württemberg-Derby?

Klink: "Ich tippe auf einen 2:1-Sieg für den KSC."

Und wo landen der VfR Aalen und der KSC am Ende der Saison?

Klink: "Der VfR schließt die Saison im Tabellenmittelfeld ab und der KSC wird ganz knapp am Aufstieg vorbei schrammen... Oder auch nicht - Bundesliga, wir kommen!"


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