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„Ich traue dem VfR erneut einiges zu“

Mit ihm erlebt der 1. FC Magdeburg einen kleinen Höhenflug: Trainer Jens Härtel

Seit Jens Härtel im Jahr 2014 beim 1. FC Magdeburg das Traineramt von Andreas Petersen (inzwischen VfB Germania Halberstadt) übernommen hatte, ging es für den Traditionsverein aus Sachsen-Anhalt steil nach oben. In der ersten Saison unter Härtels Regie feierten die Blau-Weißen auf Anhieb die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost und den Aufstieg in die 3. Liga. Dort belegte der Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974, dreimalige DDR-Meister und siebenmalige -Pokalsieger zweimal in Folge den ungeliebten vierten Rang, schrammte jeweils knapp am Aufstieg vorbei. Auf der Zielgraden der letzten Saison ließ sich der FCM den fast schon sicher geglaubten Relegationsplatz noch vom SSV Jahn Regensburg wegschnappen, der sich prompt gegen 1860 München durchsetzen konnte. Am Sonntag die Magdeburger in Aalen zu Gast. Wir sprachen mit Jens Härtel.

Herr Härtel, Ihre Mannschaft mischt erneut ganz oben mit. Ein Fingerzeig für die komplette Saison?

Härtel: „Wir haben schon gesehen, dass es das nicht ist. Es kann schnell auch wieder in die andere Richtung gehen. Das hat zum Beispiel das 1:3 im letzten Auswärtsspiel beim FSV Zwickau gezeigt. Die Liga ist eng. Da darf man sich keine großen Schwächen erlauben.“

In welchen Bereichen muss sich Ihre Mannschaft steigern?

Härtel: „In Zwickau hatten wir einige Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Dann nimmt das Spiel sehr wahrscheinlich einen anderen Verlauf. Auch am 1. Spieltag beim 1:4 in Großaspach haben wir die Chancen nicht konsequent genug genutzt. Sowohl in Zwickau als auch in Aspach konnten wir außerdem die Standardsituationen nicht gut verteidigen.“

Zwei vierte Plätze seit dem Aufstieg haben im Umfeld Begehrlichkeiten geweckt. Wie gehen Sie mit dem Druck um?

Härtel: „Bei einem Traditionsverein wie dem 1. FC Magdeburg ist immer Druck da. Der ist durch die Ergebnisse der letzten beiden Spielzeiten nicht größer geworden. Es ist alles beim Alten.“

Stürmer Christian Beck kam bisher noch nicht so recht in Schwung. Wo liegen die Gründe?

Härtel: „Das möchte ich gar nicht so sehr zum Thema machen. Christian hat seine Chancen. Im Moment macht er sie in der Liga nicht rein. Es ist ganz normal, dass er dann ins Grübeln kommt. Das muss er aber nicht. Er hat trotzdem seinen Anteil am Erfolg. Schließlich bindet er am und im Strafraum Gegenspieler.“

Wie schätzen Sie den VfR Aalen ein?

Härtel: „Der VfR hat schon in der letzten Saison eine gute Rolle gespielt. Ohne den Punktabzug hätten die Aalener fast bis zum Schluss Tuchfühlung nach ganz oben gehalten. Im Sommer hat sich der Klub noch einmal gut verstärkt. Ich traue Aalen erneut einiges zu.“

Was ist gefordert, um heute etwas mitzunehmen?

Härtel: „Es geht zuerst darum, die Grundtugenden auf den Platz zu bringen. Wir wollen aktiv sein und mutig agieren. Gleichzeitig gilt es, auf die Aalener Stärken wie die Schnelligkeit im Umschaltspiel aufzupassen.“

Sie seit über drei Jahren Trainer in Magdeburg. Was macht den Verein für Sie aus?

Härtel: „Der 1. FC Magdeburg ist ein Traditionsverein - mit allem, was dazugehört. Medial stehen wir als größter Verein der Stadt im Fokus. Die gesamte Region identifiziert sich mit dem Klub. Das belegen Zuschauer- und Mitgliederzahlen. Für jeden, der beim FCM arbeitet, ist das eine Verpflichtung.“ Interview: MSPW


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