TELENOT

Großaspachs Coach Oliver Zapel im Gastinterview

Oliver Zapel möchte die Erfolgsserie gerne auch in Aalen fortsetzen.

Als Tabellenfünfter der 3. Liga stellt sich ein selbst ernannter "Dorfklub" am Samstag ab 14 Uhr beim VfR Aalen vor. Die SG Sonnenhof Großaspach trägt den häufig eher despektierlich genutzten Begriff mit Stolz, hat ihn sich sogar beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) schützen lassen. "Wir sind dörflich aufgestellt, aber nicht hinterwäldlerisch", stellt Präsident Werner Benignus klar. Der "Dorfklub" könnte bald sogar in der 2. Bundesliga spielen. Nur zwei Zähler beträgt der Rückstand auf den Tabellenzweiten 1. FC Magdeburg. Trainer in Großaspach ist seit Saisonbeginn Oliver Zapel. Wir unterhielten uns mit ihm vor dem "Ländle-Duell".

Herr Zapel, nach den ersten drei Spieltagen belegte Großaspach Rang 16, am 6. Spieltag Platz vier, am 13. Spieltag den 15. Rang und aktuell steht der fünfte Platz mit zwei Zählern Rückstand auf Platz zwei zu Buche. Erklären Sie doch bitte einmal diesen komischen Saisonverlauf!

Zapel: "So oder zumindest so ähnlich ging es in dieser verrückten Drittligasaison schon vielen Vereinen. Wir sind auch nicht allein dafür verantwortlich, sondern nur ein Rad von vielen. Wir lassen uns dadurch sicher nicht irritieren. Wichtig ist für uns in erster Linie der Puffer auf die Abstiegszone. Mit neun Zählern fällt dieser positiv aus."

Wohin kann der Weg in dieser Saison noch führen?

Zapel: "Wenn die Liga weiter solche Ergebnisse hervorbringt, ist für nahezu alle Mannschaften hinter dem souveränen Spitzenreiter MSV Duisburg noch alles drin. Wir werden das ganz bestimmt nicht ignorieren. Klar ist aber, dass unser Ziel immer der Klassenverbleib und die damit verbundenen 45 Punkte bleiben werden."

Wie finden Sie es, dass sich die SG Sonnenhof offensiv als "Dorfklub" bezeichnet?

Zapel: "Natürlich denkt man bei einem Drittligisten nicht zuerst an einen Dorfklub. Für uns stehen jedoch auch die familiären Werte im Vordergrund und wir machen das ganz bewusst. Wir wollen auch weiterhin authentisch bleiben, durch tägliche Arbeit überzeugen. Von daher passt der Begriff gut zu uns."

Würde der "Dorfklub" auch in die 2. Bundesliga passen?

Zapel: "Warum nicht? Dass die SG Sonnenhof im dritten Jahr erfolgreich in der 3. Liga mitmischt, hätten viele Experten dem Klub nicht zugetraut. Warum sollen wir uns also zu gegebener Zeit nicht mit dem nächsthöheren Ziel beschäftigen? Im Moment geht es aber nicht darum, von neuen Zielen zu träumen, sondern die gesetzten Vorgaben zu erreichen."

Am Samstag gastieren Sie mit Ihrer Mannschaft beim VfR Aalen. Dessen Trainer Peter Vollmann hat vor allem die Moral Ihrer Mannschaft gelobt. Unterschreiben Sie das?

Zapel: "Absolut. Wir lassen uns durch Rückschläge nicht vom Weg abbringen. Rückstände von zwei oder sogar drei Toren erzeugen keinen Frust, sondern setzen eher Kräfte frei. Es gibt nie Zweifel an der eigenen Stärke. Das geht nur, wenn man schon eng zusammengewachsen ist."

Im Hinspiel gegen Aalen hatte Ihre Mannschaft ein 0:2 in ein 2:2 verwandelt. Was wollen Sie am Samstag sehen?

Zapel: "Einen Sieg unserer Mannschaft (lacht). Dafür müssen wir an die Leistungen aus den vergangenen Spielen anknüpfen. Im Hinspiel sind beide Teams offensiv zu Werke gegangen. Ähnlich erwarte ich es auch jetzt wieder. Von den zurückliegenden neun Begegnungen haben wir nur eine verloren. Wir verspüren das Verlangen, diese Serie auszubauen." (MSPW)


zurück
nach oben