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Dynamo-Sportdirektor Ralf Minge im Gast-Interview

Dynamo-Sportdirektor Ralf Minge

Mit dem souveränen Tabellenführer Dynamo Dresden bekommt es der VfR heute zu tun. Die Mannschaft von Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus, der schon Rot-Weiß Essen und Union Berlin in die 2. Liga geführt hatte, ist auf dem besten Weg, schon weit vor dem letzten Spieltag die Rückkehr in Liga zwei perfekt zu machen. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf den zweitplatzierten FC Erzgebirge Aue, sogar 14 Zähler liegt Dresden vor Relegationsplatz drei (VfL Osnabrück). Von 87 möglichen Punkten holten die Sachsen bemerkenswerte 61. Wir sprachen mit Sportdirektor und Ex-Profi Ralf Minge.

Herr Minge, was denken Sie beim Blick auf die Tabelle?

Minge: "Sie spiegelt die harte Arbeit der vergangenen Monate wider."

Auf was hatten Uwe Neuhaus und Sie bei der Kaderplanung besonderen Wert gelegt?

Minge: "Ausgangspunkt unserer Analyse war der Abstieg aus der 2. Liga. Mit einem konservativen Etat wollten wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen. Das Team der vergangenen Saison war extrem jung. Daher war es unser Ziel, die Qualität in der Breite zu erhöhen und der Mannschaft einige erfahrene Spieler an die Seite zu stellen, die für mehr Stressresistenz sorgen. Dadurch, dass Uwe Neuhaus frühzeitig als neuer Trainer festgestanden hatte, konnten wir über einen längeren Zeitraum planen. Das war sicher positiv."

Alles deutet darauf hin, dass der Aufstieg von Dynamo Dresden schon weit vor dem letzten Spieltag feststeht. Also wieder ein Vorteil für die Planungen?

Minge: "Im Vergleich zu den zurückliegenden zwei Jahren ist es nun deutlich entspannter. Knapp 70 Prozent der Leistungsträger besitzen einen Vertrag für die kommende Spielzeit. Es gilt, den Kader zielgerichtet zu verstärken. Allen muss jedoch bewusst sein, dass auf uns trotz allem ein wirtschaftlich schweres Jahr zukommt."

Was würde Ihnen der Aufstieg persönlich bedeuten?

Minge: "Dynamo Dresden ist mein Verein, die Identifikation extrem hoch. Ich war Fan, Spieler und Funktionär. Das prägt. Doch nicht nur für mich, für alle wäre der Aufstieg eine Riesensache. Wir arbeiten momentan unter einer Atmosphäre, die wir lange nicht mehr hatten. Nicht nur sportlich, auch wirtschaftlich sind wir auf einem guten Weg, den Verein wieder auf stabile Beine zu stellen."

Nach 29 Spieltagen stehen zwei Niederlagen zu Buche. Woher kommt diese Konstanz?

Minge: "Vor der Saison haben wir nicht herumgeeiert. Wir haben sowohl nach innen als auch nach außen deutlich gemacht, dass wir in die 2. Liga wollen - ohne dabei herumzutönen. Das ist sicher ein Puzzle-Teil für das bisherige Abschneiden. In dieser Saison haben wir gleich mehrere Spiele in letzter Minute gewonnen. Man hat bei unserer Mannschaft immer das Gefühl: Da geht noch etwas. Entscheidend für die Konstanz ist nicht zuletzt die hohe Qualität im Kader."

Zuletzt gab es trotz Führung ein 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers. Warum hat es nicht zu drei Punkten gereicht?

Minge: "Ich denke, dass es viel mit der Englischen Woche zu tun hatte. Wenige Tage zuvor lieferte die Mannschaft beim 3:0 in Osnabrück eine überragende Leistung ab. Da ist es menschlich, dass wir gegen die Kickers sicher nicht unseren besten Tag hatten. Dennoch hatten wir es in der Hand, die Partie zu gewinnen. Genügend Chancen waren jedenfalls vorhanden."

Kommender Gegner ist der VfR Aalen. Das Hinspiel gewann Dresden 4:0. Auf was wird es ankommen?

Minge: "In der Hinrunde spielte uns ein Tor wenige Sekunden nach Anpfiff in die Karten. Für mich ist der VfR eine richtig gute Mannschaft, die jeden Gegner in Bedrängnis bringen kann. Wir müssen konzentriert und fokussiert sein, um etwas mitzunehmen. In jedem Fall wird es erneut eine große Herausforderung." (MSPW)  


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