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"Der Ertrag stimmte oft nicht"

Seit September 2013 Trainer in Dresden: Olaf Janßen.

Die dritte Zweitliga-Saison in Serie soll für die SG Dynamo Dresden, die am Dienstag im Rahmen der Englischen Woche beim VfR Aalen zu Gast ist, soll für die Sachsen nicht die letzte bleiben. Mit aller Macht kämpfen die Schwarz-Gelben um den Klassenerhalt. Seit dem 4. September ist Olaf Janßen als Dynamo-Trainer für die sportlichen Geschicke verantwortlich. Ihm zur Seite steht seit wenigen Wochen Ralf Minge. Der ehemalige Dynamo-Profi, der zuletzt die U23-Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen in der Regionalliga West trainiert hatte, kehrte nach Dresden zurück und übernahm den Posten als Geschäftsführer Sport.

Herr Janßen, im neuen Jahr läuft es für Dynamo noch nicht optimal. An jedem Spieltag der Restrunde startete Ihre Mannschaft von einem der drei letzten Tabellenplätze in die Partie. Woran liegt es?

Janßen: „Wir betreiben in allen Spielen einen unheimlich hohen Aufwand. Doch leider stimmte oft der Ertrag, den wir daraus ziehen, nicht. Vor allem unsere Chancenauswertung ist nicht gut. Viele sicher geglaubte Punkte wie etwa im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf, als wir in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassierten, oder auch beim FSV Frankfurt, bei dem wir eine Führung in Überzahl aus der Hand gegeben hatten, fehlen uns nun.“

Für wie realistisch halten Sie den Klassenerhalt?

Janßen: „Es ist noch einer langer Weg bis zum Saisonende. In den verbleibenden acht Partien müssen wir jede Minute an uns glauben und bis zum letzten Spieltag alles geben. Dann bin ich zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden.“

Mohamed Amine Aoudia, der bislang sechs Treffer erzielte, kann wegen eines Kreuzbandrisses in dieser Saison nicht mehr auflaufen. Wie schwer wiegt der Ausfall?

Janßen: „Er könnte der Mannschaft in der schwierigen Situation zweifellos enorm helfen. Doch das Lamentieren hilft nichts, stattdessen müssen wir eine ‚Jetzt-Erst-Recht-Einstellung’ an den Tag legen. Er wird uns in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Besonders bitter ist es für Amine selbst. Er hatte in der Winterpause sehr viel gearbeitet und war zuletzt richtig gut in Form.“

Für Sie ist es die erste Cheftrainer-Position in der 2. Bundesliga. Wie fällt Ihr Fazit nach rund sieben Monaten aus?

Janßen: „Die Arbeit macht mir großen Spaß. Auch die Entwicklung der Mannschaft sehe ich als sehr positiv. Daher ist es schade, dass wir noch nicht die Punkte in der Anzahl einfahren konnten, in der wir sie verdient gehabt hätten. Diese Saison ist eine große Herausforderung, die ich jedoch jeden Tag mit viel Freude angehe.“

Mit Ralf Minge kam vor wenigen Wochen ein neuer Geschäftsführer für den sportlichen Bereich nach Dresden. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Janßen: „Ralf Minge gebührt ein großes Kompliment. Er hat sich in einer schwierigen Phase sehr schnell und mit viel Leidenschaft in den Verein eingebracht. Wir tauschen uns jeden Tag mehrmals aus und arbeiten gemeinsam am Klassenerhalt.“

Am 27. Spieltag geht es gegen den VfR Aalen. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Janßen: „Aalen ist erneut eine der positiven Überraschungen der Liga. Das gesamte Konstrukt, an dem die Verantwortlichen seit langer Zeit arbeiten, scheint gut zu funktionieren. Auch mit geringeren finanziellen Mitteln hat mein Kollege Stefan Ruthenbeck wieder eine spielstarke Mannschaft zusammengestellt. Der VfR hat gute Chancen, den Verbleib in der 2. Bundesliga perfekt zu machen.“ MSPW


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