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VfR zahlt gegen die "Spatzen" erneut Lehrgeld

Vor einer tollen Kulisse musste die U23 des VfR Aalen eine bittere 1:3-Niederlage gegen die "Spatzen" des SSV Ulm 1846 hinnehmen. Bastian Heidecker erzielte alle drei Treffer für die Gäste von der Donau. Aalen bleibt weiterhin auf dem 14. Platz der Oberliga Baden-Württemberg.

Zahlreiche Fans begleiteten den SSV Ulm zum Auswärtsspiel nach Aalen. Es herrschte eine tolle Stimmung in der Scholz Arena. Rainer Kraft, Trainer des VfR Aalen, brachte mit dem schnellen Patrick Lämmle einen neuen Mann in der Offensive. Neben ihm versuchten Felix Nierichlo, Nico Zahner und Steffen Kienle die "Spatzen"-Defensive unter Druck zu setzen. Der Plan der Aalener war aber nach zehn Minuten über den Haufen geworfen. Auf der linken Defensivseite versuchte der VfR die Situation spielerisch zu lösen. Hannes Borst wurde unter Druck gesetzt, erkannte die Situation zu spät und foulte den heranstürmenden Burak Coban im Strafraum. Schiedsrichter Tobias Ebe blieb nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Die Ulmer Fans forderten lautstark Bastian Heidecker. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte unhaltbar für Oliver Schnitzler zum 1:0 - ein unnötiger Gegentreffer für die U23. Kurze Zeit später hatte Robert Henning das 2:0 auf dem Fuß. Oliver Schnitzler konnte den Ball jedoch entschärfen. Den Nachschuss köpfte Ali Odabas von der Linie ins Aus. Um ein Haar wäre die Partie frühzeitig entschieden gewesen. Im Laufe der ersten Halbzeit verlagerte sich das Spiel immer mehr in die Hälfte der Ulmer. Aalen drückte auf den Ausgleich, doch die SSVler verteidigten geschickt und waren immer durch ihre schnellen Leute gefährlich. Nico Zahner versuchte es mit einem Schuss aus der Distanz. In Minute 35 eroberte Patrick Lämmle im Mittelfeld einen Querpass des SSV und machte sich auf den Weg in Richtung Marian Fedor, der für Holger Betz im Tor stand. Der Angreifer des VfR sah den mitgelaufenen Steffen Kienle. Kurzzeitig konnte Fedor den Aalener abdrängen. Kienle erkannte die Situation und versuchte mit einem Schuss in das lange Eck den Keeper zu überwinden. Der Ball landete knapp über der Latte auf dem Tornetz. Das 1:1 lag jetzt in der Luft. Kurz vor dem Abpfiff des Schiedsrichters dann der Jubelschrei des VfR: Nach einer Standardsituation konnten die Ulmer den Ball klären. Philipp Leister brachte das Leder wieder in die Gefahrenzone. Hier stand Kienle ganz frei. Er reagierte am schnellsten und erzielte zu einem perfekten Zeitpunkt den Ausgleichstreffer. Motiviert kam der VfR aus der Kabine. Die Ulmer hatten aber erneut die perfekte Antwort. Nach einem Einwurf kam der Ball in den Strafraum zu Heidecker. Dieser fasste sich ein Herz und hämmerte den Ball zum 2:1 in die Maschen. Frustrierend für VfR-Trainer Rainer Kraft, der in der Halbzeit alles versuchte, damit seine Jungs die so wichtigen drei Punkte einfahren würden. Aalen suchte nach einer schnellen Antwort. Patrick Lämmle versuchte aus der Distanz, Marian Fedor parierte diesen Schuss glänzend. Die Mannschaft von Stephan Baierl stand von nun an in der Defensive sehr gut, ließ keine Chancen mehr zu und versuchte über Konter gefährlich zu bleiben. Nach 83 Minuten dann die Entscheidung. Erneut setzten die spritzigen Ulmer den VfR in Strafraumnähe unter Druck. Coban Burak eroberte den Ball und wurde unsanft zu Boden gebracht. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Strafstoß. Bastian Heidecker erzielte seinen dritten Treffer an diesem Tag. Er avancierte dadurch zum Matchwinner für den SSV. Für den VfR war es die fünfte Niederlage in Folge. Am kommenden Sonntag reist die Truppe aus dem Rohrwang zum Auswärtsspiel nach Villingen. Es ist kein Geheimnis, dass die Aalener endlich wieder in die Erfolgsspur kommen wollen bzw. müssen. "Die beiden Situationen vor dem Elfmeter waren unnötig. Auch das zweite Tor nach Einwurf war willenlos verteidigt. Wir zahlen  Lehrgeld gegen Teams, die top besetzt sind. In den entscheidenden Situationen sind wir oft überfordert und zu naiv. Auch Erfahrung und Wille zählen zur Gesamtqualität eines Spielers und wir haben speziell in diesen Dingen zu wenig. Die Erfahrung kommt automatisch, den Willen muss ich eben in jedem Training und Spiel neu abrufen. Die Situationen, welche zu unserem Gegentoren führen, korrigieren wir in jeder Trainingseinheit. In jeder Woche trainieren wir Abschlüsse, Laufwege etc.. In den Spielen wird es dann nicht abgerufen. Individueller Wille reicht noch nicht, um Spitzenteams Paroli zu bieten", so das Fazit von Rainer Kraft.

VfR: Schnitzler – Leister (Dervishaj), Rief, Odabas, Schick, Borst (69. Erol), Milisic, Lämmle (75. Schiele), Nierichlo, Zahner, Kienle.

Tore: 0:1 Heidecker (10./FE), 1:1 Kienle (43.), 1:2 Heidecker (55.), 1:3 Heidecker (83./FE).


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