Zum Start ins Jahr 2016 musste der VfR eine ganz bittere 1:2-Niederlage beim VfL Osnabrück hinnehmen. Bitter deshalb, weil die Vollmann-Elf ein starkes Auswärtsspiel ablieferte, sich am Ende wieder einmal selbst im Weg stand.

Jonatan Kotzke stand zwei Tage nach seiner Verpflichtung auf Anhieb im Kader. Für Dennis Chessa (Trainingsrückstand nach Knie-OP und Infekt) kam die Partie hingegen noch zu früh, für ihn spielte Fabian Menig auf der linken Außenverteidigerposition. Heiß umkämpft war bis zum Schluss das Rennen auf den Außenbahnen im Mittelfeld. Auf links erhielt Michael Klauß den Vorzug gegenüber Alexandros Kartalis, auf rechts setzte sich Randy Edwini-Bonsu gegen Steffen Kienle durch.

Für zwei VfR-Akteure war die Begegnung an der "Bremer Brücke" auch eine mit der eigenen Vergangenheit, denn sowohl Sebastian Neumann als auch Gerrit Wegkamp waren bereits für die Lila-Weißen am Ball.

Ungeachtet der kühlen Bedingungen starteten beide Teams heiß und bis in die Haarspitzen motiviert in die Partie. Konnte der VfR den Offensivdrang der Platzherren in den ersten fünf Minuten noch in Schach halten, ging es danach Schlag auf Schlag. Zunächst verhinderte Daniel Bernhardt mit einem Reflex auf der Linie gegen Hohnstedt den Rückstand, nur drei Minuten später scheiterte Savran am Pfosten. Nach einer Viertelstunde kamen die Gäste besser ins Spiel und nutzten die Räume, die sich durch die extrem hohe Deckung des VfL ergaben. In der 24. Minute durfte der mitgereiste Anhang dann jubeln, als Morys VfL-Keeper Schwäbe mit einem satten Schuss aus 20 Metern keine Chance ließ. Edwini-Bonsu hätte die Führung kurz darauf auf 2:0 stellen können, seine Hereingabe blieb jedoch in der VfL-Deckung hängen.

In der 29. war die VfR-Deckung einen Moment unsortiert, dies nutzte Alvarez eiskalt und besorgte das 1:1. Jetzt wurde es richtig dramatisch: Barth bereinigte einen Kopfball auf der Linie, ehe Schiedsrichter Siebert in der 42. Minute auf den Punkt zeigte. Morys hatte den Ball bei einem Freistoß in der Mauer an den Ellbogen bekommen. Glück für die Aalener, dass Pisot den Strafstoß an die Latte setzte. Die erste Hälfte war wahrlich nichts für schwache Nerven - genau so ging es im zweiten Durchgang weiter.

In der 51. Minute das Spiegelbild des Osnabrücker Ausgleichs, dieses Mal allerdings auf der Gegenseite. Fabian Menig war mit nach vorne gekommen, Freund und Feind enteilt, brachte den Abschluss aber nicht auf das VfL-Gehäuse. Der VfR ließ beste Chancen ungenutzt, wie in der 54. Minute Michael Klauß, der den Ball nach schöner Vorarbeit von Drexler freistehend nicht an Marvin Schwäbe vorbei brachte. Wenn man dem VfR etwas vorwerfen konnte, dann war es die mangelhafte Chancenverwertung. Und die rächte sich: Syhre nutzte in der 80. Minute eine Unachtsamkeit in der Aalener Deckung und traf zum 2:1 für die Enochs-Elf. Es war gleichzeitig die Entscheidung,

VfL Osnabrück: Schwäbe - Falkenberg, Pisot, Willers, Dercho, Ornatelli (60. Thee), Syhre, Hohnstedt, Groß, Savran (76. Sembolo), Alvarez (86. Krasniqi).

VfR Aalen: Bernhardt - Schulz (83. Wegkamp), Barth, Neumann, Menig, Edwini-Bonsu (46. Kienle), Welzmüller, Schwabl, Klauß (85. Kartalis), Drexler, Morys.

Tore: 0:1 Morys (24.), 1:1 Alvarez (29.), 2:1 Syhre (80.)

Bes. Vorkommnis: Pisot vergibt Handelfmeter (43.)

Gelbe Karten: Falkenberg, Willers - Schulz, Barth, Drexler.

Schiedsrichter: Siebert (Berlin).

Zuschauer: 7334