Solch einen Jubel hat man nach einem Sieg des VfR Aalen selten gesehen: Im Spiel eins nach dem eingereichten Insolvenzantrag demonstrierten die Vollmann-Schützlinge ihren herausragenden Charakter und entführten beim 1:0-Sieg drei ganz wichtige Punkte aus Chemnitz.

Mit gleich vier Veränderungen in der Startelf nahm der VfR das Duell beim Aufstiegsaspiranten in Angriff. Menig, Ojala, Deichmann und Wegkamp durften für Schulz, Vasiliadis, den gelbgesperrten Kartalis und Toshev von Beginn an ran. Gerrit Wegkamp hatte mit dem CFC in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, erzielte die letzten drei VfR-Treffer gegen die Sachsen.

Von Beginn an präsentierten sich die Gäste von der Ostalb bissig und engagiert, waren in den ersten zehn Minuten tonangebend. Nichts war zu spüren von den Ereignissen unter der Woche, die Vollmann-Schützlinge traten dem CFC mit breiter Brust gegenüber. Die Belohnung gab es in der elften Minute: Rico Preißinger zog von der linken Strafraumseite auf die lange Eck ab, Kevin Kunz konnte nicht mehr entscheidend eingreifen - 1:0 für die Schwarz-Weißen! Nur vier Minuten später schon wieder Gefahr für die "Himmelblauen", aber Morys wurde bei seinem Schussversuch geblockt. Und Aalen blieb dran, wollte mehr. In der 18. Minute musste sich der CFC-Keeper ganz lang machen, um die Abnahme von Morys über die Latte zu lenken. Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, der VfR gab das Tempo in der community4you-Arena vor. Mit zunehmender Dauer kamen dann aber die Platzherren besser in die Partie und hatten ihrerseits einige Torraumszenen. Aalen blieb aber aufmerksam. 30 Minuten waren absolviert, als Dannebergs Schuss knapp am Pfosten vorbei trudelte.

Die letzte Chance des ersten Durchgangs gehörte den Gästen. Nach einer tollen Vorarbeit von Morys zog Ojala aus 20 Metern Entfernung ab, fand seinen Meister aber in Kunz.

Der zweite Durchgang begann für die Gastgeber mit einem Schock. Nach Schiedsrichterbeleidigung zückte Referee Gerach in der 47. Minute die Rote Karte gegen Grote, der VfR fortan in Überzahl. Chemnitz zeigte sich aber keineswegs konsterniert, sondern fightete sich in die Partie zurück. Aalen hielt voll dagegen, der absolute Siegeswille war jedem Spieler anzumerken. Matthias Morys hätte in der Schlussphase gleich zwei Mal den Sack zumachen können, so aber blieb es spannend bis zum Schlusspfiff, der auf alle Schwarz-Weißen wie eine Erlösung wirkte.

Chemnitzer FC: Kunz - Reinhardt (51. Hansch), Dabanli, Conrad, Bittroff, Danneberg (59. Türpitz), Joppek, Mast, Fink, Grote, Frahn.

VfR Aalen: Bernhardt - Traut, Müller, Geyer, Menig, Welzmüller, Ojala, Deichmann (67. Vasiliadis, 90. Stanese), Preißinger, Morys, Wegkamp (90. Paetow).

Tor: 0:1 Preißinger (11.)

Gelbe Karten: Bittroff, Frahn - Preißinger.

Rote Karte: Grote (CFC/47./Schiedsrichterbeleidigung)

Schiedsrichter: Gerach (Landau).

Zuschauer: 6084