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VfL-Coach Maik Walpurgis im Gastinterview

Maik Walpurgis gastiert mit dem VfL Osnabrück am Freitag in Aalen.

Nach einem turbulenten DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten RB Leipzig unter der Woche gastiert der VfL Osnabrück am  Freitagabend (19 Uhr) beim VfR Aalen. Beim Stand von 1:0 für die Mannschaft von VfL-Trainer Maik Walpurgis hatte ein Feuerzeug den Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) in der 70. Minute am Kopf getroffen. Daraufhin wurde das Spiel abgebrochen. In der Liga war Osnabrück zuvor mit zwei Unentschieden in die Saison gestartet. Der Auftakt beim FC Erzgebirge Aue endete 0:0, gegen die Stuttgarter Kickers spielten die Lila-Weißen 1:1. Vor der Partie in Aalen sprachen wir mit VfL-Trainer Maik Walpurgis.

Herzlich willkommen in Aalen, Herr Walpurgis! Zuletzt waren Sie mit Ihrer Mannschaft im DFB-Pokal gegen RB Leipzig am Ball. Wie ist Ihre Sicht auf die Vorkommnisse?

Walpurgis: "Wir verurteilen die Vorkommnisse, die zum Spielabbruch geführt haben, auf das Schärfste. Es ist schade, dass dadurch das hervorragende Auftreten meiner Mannschaft, die eine taktische Meisterleistung gezeigt hat, in den Hintergrund rückt."

Vor dem Abbruch lag Ihre Mannschaft 1:0 in Führung. Ist es doppelt bitter, dass Sie um Ihren Lohn gebracht wurden?

Walpurgis: "Definitiv. Zwar wäre es spekulativ zu sagen, dass wir die Begegnung gewonnen hätten. Es waren nun einmal noch rund 20 Minuten zu spielen. Wir waren aber auf dem besten Weg, den Einzug in die zweite Pokalrunde perfekt zu machen. Ich hätte noch dreimal wechseln können, um auch in der Offensive neue Akzente zu setzen. Allerdings bringt es nichts, über mögliche Szenarien zu sprechen. Es gilt, sich jetzt so schnell wie möglich wieder auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren."

Haben Sie besondere Maßnahmen ergriffen, damit sich Ihre Mannschaft wieder auf den Liga-Alltag fokussieren kann?

Walpurgis: "Wir haben zunächst etwas heruntergefahren und auf die Vormittags-Einheit am Tag nach dem Pokalabend verzichtet. Stattdessen waren wir gemeinsam frühstücken, um über die Ereignisse zu sprechen und Abstand zu gewinnen."

In der 3. Liga sind Sie mit zwei Unentschieden in die Saison gestartet. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Walpurgis: "Es würde mir zwar besser gefallen, wenn wir zwei Punkte mehr auf dem Konto hätten. Allerdings haben wir beim Zweitliga-Absteiger FC Erzgebirge Aue zu Null gespielt und gegen die Stuttgarter Kickers, die ich zu den Aufstiegsaspiranten zähle, ebenfalls gepunktet. Ich kann nicht sagen, dass ich unzufrieden damit bin."

In welchen Bereichen sehen Sie Luft nach oben?

Walpurgis: "Spielerisch hatten mir einige Vorbereitungspartien mehr zugesagt. Daran wollen wir in den kommenden Wochen anknüpfen."

Heute treten Sie beim VfR Aalen an. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Walpurgis: "Mit Aalen erwartet uns ein unangenehmer Gegner. Nach dem Abstieg und dem großen Umbruch hat der Verein es geschafft, ein starkes Team zusammenzustellen. Ich traue dem VfR daher eine Platzierung im oberen Tabellendrittel zu. Uns steht - wie schon in den ersten beiden Spielen - eine große Herausforderung bevor."

Was stimmt sie optimistisch, dass es mit dem ersten Dreier klappt?

Walpurgis: "Nicht zuletzt die Leistung gegen Leipzig hat gezeigt, zu was wir in der Lage sind. Wir wollen die Leidenschaft und den Kampfgeist aus der Partie jetzt auch in den Liga-Alltag transportieren. Wenn uns das gelingt - und davon bin ich überzeugt - haben wir bereits in Aalen eine gute Chance, als Sieger vom Platz zu gehen."

Wie sieht nach der turbulenten Pokalwoche die Personallage aus?

Walpurgis: "Bis auf die Langzeitverletzten Frank Lehmann, Deniz Taskesen, Nicolas Eiter und Tom Christian Merkens stehen mir alle Spieler zur Verfügung." (MSPW)


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