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VfL-Coach Daniel Thioune im Gastinterview

Daniel Thioune ist am Sonntag mit seiner Mannschaft zu Gast beim VfR Aalen.

Für den VfL Osnabrück geht es im Gastspiel beim VfR Aalen darum, einerseits das zehnte Pflichtspiel ohne Sieg zu verhindern und andererseits den Klassenverbleib auch rechnerisch perfekt zu machen. Trainer und Ex-Profi Daniel Thioune würde damit seine Bilanz aufbessern. Seit seinem Amtsantritt holte der VfL sechs Siege und acht Unentschieden aus 22 Partien. Acht Begegnungen gingen verloren. Das reicht aktuell für einen Platz knapp oberhalb der Gefahrenzone. Wir sprachen mit Daniel Thioune.

Herr Thioune, zuletzt gab es beim 0:5 gegen Fast-Aufsteiger SC Paderborn 07 die höchste Saisonniederlage. Was war los?

Thioune: §Nur in der ersten Halbzeit haben wir uns auf Augenhöhe bewegt. Da hatte ich auch nicht das Gefühl, dass die Partie so deutlich verloren geht. In der zweiten Halbzeit konnten wir die Wucht der Paderborner nicht mehr aufhalten."

Den letzten Sieg gab es vor neun Pflichtspielen beim 2:1 gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Wie kommt diese Serie zustande?

Thioune: "Das hat mehrere Gründe. Die englischen Wochen haben zum einen Kraft gekostet. Personell hatten wir durch Verletzungen und Sperren nicht so viele Möglichkeiten, für Verschnaufpausen zu sorgen. Die Negativerlebnisse kamen hinzu und haben sich in den Köpfen festgesetzt. Wir sind momentan nicht frei. Dennoch darf eine solche Serie nicht unser Anspruch sein."

Was macht die Mannschaft gut?

Thioune: "Ich sehe bei unseren Spielern den unbedingten Willen, die Serie zu durchzubrechen. Die Jungs versuchen außerdem, das umzusetzen, was wir als Trainerteam vorgeben. Es sind häufig individuelle Fehler, die zu Gegentreffern führen. Wenn wir dagegen an unsere Leistungsgrenze kommen, können wir mit jedem Gegner mithalten. Das haben wir auch schon unter Beweis gestellt."

In Sachen Klassenverbleib gibt es nur noch rechnerische Zweifel. Wie ist Ihr Blick auf die Tabelle?

Thioune: "Schwierig zu bewerten - unter anderem durch den angekündigten Insolvenzantrag des Chemnitzer FC. Wir tun gut daran, den aktuellen Abstand zu wahren und rein sportlich drei Mannschaften hinter uns zu lassen."

Den vielen VfL-Fans kann man den Klassenerhalt als Saisonziel sicher nicht auf Dauer verkaufen, oder?

Thioune: "Wenn man in Osnabrück arbeitet, weiß man das. Von Träumereien sollten wir uns aber nicht leiten lassen. Oft höre ich, dass wir ein ‚gefühlter Zweitligist‘ seien. Ich würde mir eine rationalere Betrachtung wünschen. Wir wollen in der nächsten Saison ganz sicher besser abschneiden als jetzt. Das heißt aber nicht, dass wir nach einer Spielzeit, in der es um den Klassenerhalt geht, so ohne weiteres schon wieder die ersten drei Tabellenplätze anpeilen können."

Wie gestalten sich die Planungen für die nächste Saison?

Thioune: "Wenn man sich in der Tabellenregion wie wir befindet, hat man Fehler gemacht. Alles kommt daher auf den Prüfstand. Mehrere Verträge laufen aus. Uns bietet sich also die Chance für einen größeren Umbruch."

Nun heißt der Gegner VfR Aalen. Wie schätzen Sie ihn ein?

Thioune: "Auch der VfR befindet sich aktuell in keiner einfachen Phase, hat den Klassenerhalt aber schon ganz sicher. Aalen verfügt über viel Qualität im Kader und wir treten respektvoll an. Es geht für uns nun aber darum, hinter die vielen Nackenschläge einen Haken zu machen und auch auswärts wieder eine sehr gute Leistung zu zeigen und zu punkten." (MSPW)


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