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VfB-Coach Jürgen Kramny im Gastinterview

Jürgen Kramny will den positiven Trend mit seiner Mannschaft in Aalen fortsetzen.

Neben Rot-Weiß Erfurt ist die U 23 des VfB Stuttgart, die am Samstag beim VfR Aalen zu Gast ist, die einzige Mannschaft, die seit Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 ununterbrochen dabei ist. Nach einem schwachen Saisonstart mit fünf Punkten aus den ersten zehn Partien hat sich die Mannschaft von VfB-Trainer Jürgen Kramny inzwischen stabilisiert. Dank sieben Zählern aus den vergangenen drei Begegnungen stellten die Stuttgarter zumindest den Anschluss an die Nichtabstiegsränge her. Wir sprachen mit Kramny, der bereits seit Sommer 2011 im Amt ist.

Herr Kramny, mit dem jüngsten 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers hat Ihre Mannschaft den Anschluss hergestellt. Ein Derbysieg zur rechten Zeit?

Kramny: "Der Sieg hat auf jeden Fall gut getan. Auch mit der Art und Weise, wie der Erfolg zustande kam, war ich zufrieden. Zum zweiten Mal in dieser Saison haben wir einen Rückstand in einen Dreier verwandelt. Darüber hinaus waren die Punkte wichtig, um den Anschluss zu halten."

Aus den zurückliegenden drei Partien hat die Stuttgarter U 23 sieben Zähler geholt. Kommt Ihre Mannschaft langsam ins Rollen?

Kramny: "Dank der kleinen Serie konnten wir uns an den vergangenen drei Spieltagen jeweils um einen Platz verbessern. Wenn wir so weitermachen, sind wir zur Winterpause Zehnter (lacht). Im Ernst: Die Mannschaft hat sich stabilisiert. Ich glaube, dass wir das Derby an den ersten fünf Spieltagen noch verloren hätten. Das spricht dafür, dass die Mannschaft an Glauben gewonnen hat."

Worin lagen zu Saisonbeginn die größten Schwierigkeiten?

Kramny: "Besonders die Anpassung an den Männerfußball war für viele der Spieler, die aus der U 19 kamen, eine Herausforderung. Wir haben frisch, aber naiv gespielt. Mittlerweile agieren wir mit einer viel besseren Balance, die dazu geführt hat, dass Gegentreffer deutlich seltener geworden sind. Auch in den Zweikämpfen präsentieren wir uns nun ganz anders."

Zwischenzeitlich standen sieben Spiele in Serie ohne Sieg zu Buche. Wie sehr nagt das - gerade bei einer extrem jungen Mannschaft - am Selbstvertrauen?

Kramny: "Das war in der Tat nicht einfach. In den Nachbesprechungen der Spiele gab es nicht allzu viele Szenen, die positiv waren. Man muss die Fehler ansprechen. Das kann jedoch dafür sorgen, dass der Kopf in die falsche Richtung arbeitet. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie die Tabelle einmal beiseite lassen sollen. Mögliche Kritik hätte ich ausschließlich auf mich genommen. Die Jungs sollten einfach frei aufspielen."

In welchen Bereichen ist eine Steigerung möglichst schnell erforderlich?

Kramny: "Es geht darum, den eingeschlagenen Weg Schritt für Schritt weiter zu gehen. Unsere Hauptaufgabe ist die Ausbildung. Es gibt allerdings auch hier eine Wechselwirkung. Spielt die Mannschaft besser, wird auch der Einzelne besser. Negativphasen können die Entwicklung dabei durchaus positiv beeinflussen. Nicht nur das Trainerteam, auch unsere Routiniers Daniel Vier, Tobias Rathgeb und Marco Grüttner geben dabei Hilfestellungen."

Nächster Gegner ist der VfR Aalen. Was muss Ihre Mannschaft auf der Schwäbischen Alb zeigen, damit die aktuelle Serie nicht reißt?

Kramny: "Das ist für uns erneut ein Derby. Ich erwarte eine offene Begegnung, in der wir dem VfR nicht viele Räume geben dürfen. In den Zweikämpfen müssen wir mit der nötigen Aggressivität dagegen halten. Es gilt, trotz des Positivlaufs nicht nachlässig zu werden."  (MSPW)


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