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SVWW-Coach Rüdiger Rehm im Gastinterview

Engagiert an der Seitenlinie: Rüdiger Rehm hat aus dem SV Wehen Wiesbaden ein Spitzenteam geformt (Foto: Eibner).

Innerhalb von gerade einmal zehn Monaten hat sich der Drittligist SV Wehen Wiesbaden von einem Abstiegskandidaten zu einem Aufstiegsaspiranten entwickelt. Maßgeblichen Anteil daran hat Trainer Rüdiger Rehm. Der 39-Jährige steht seit Mitte Februar beim ehemaligen Zweitligisten an der Seitenlinie und holte im Schnitt aus insgesamt 34 Partien beachtliche 1,97 Punkte. Aktuell belegt der SVWW mit 36 Zählern aus 18 Begegnungen Rang drei, kommt in dieser Saison also auf einen Zwei-Punkte-Schnitt. Wir sprachen vor dem Abschluss der Hinserie in Aalen mit Rüdiger Rehm.

Herr Rehm, was denken Sie beim Blick auf die Tabelle?

Rehm: „Die Platzierung spielt für mich gar nicht einmal eine so große Rolle. Vielmehr freue ich mich, dass wir aus 18 Partien 36 Punkte geholt haben. Das ist eine sehr gute Ausbeute. Es geht jetzt darum, auch weiter so konstant zu punkten. Davon, dass wir nach knapp der Hälfte der Saison Dritter sind, können wir uns nichts kaufen.“

Wie kam der deutliche 4:1-Heimsieg gegen den Spitzenreiter SC Paderborn 07 zustande?

Rehm: "Wir haben gegen die starke Paderborner Offensive aus dem Spiel heraus keine einzige Torchance zugelassen. Der Gegentreffer zum 4:1 fiel nach einer Standardsituation. Entscheidend war unter anderem unsere aggressive Zweikampfführung. Die Plätze sind in den Wintermonaten nicht perfekt. Deshalb kommt es umso mehr darauf an. Außerdem waren wir gegen Paderborn vor dem gegnerischen Tor extrem effektiv."

Ihre Mannschaft hat die zweitmeisten Tore erzielt und die wenigsten Gegentreffer kassiert. Worüber freuen Sie sich mehr?

Rehm: "Mich freut beides! Ich lasse gerne offensiv spielen, schätze die Zielstrebigkeit nach vorne. Trotzdem wollen wir defensiv stabil und kompakt stehen, um die Wahrscheinlichkeit von Gegentreffern möglichst gering zu halten. Die Balance zwischen Abwehr und Angriff bekommen wir derzeit gut hin."

Sie wissen ja, was man über die Mannschaften mit den besten Abwehrreihen sagt…

Rehm: "Dass die Offensive Spiele und die Defensive Meisterschaften gewinnt. So weit sind wir aber noch lange nicht. Schließlich liegen noch 20 Spieltage vor uns und die 3. Liga hat ihre Unberechenbarkeit gerade in der Rückrunde häufig gezeigt. Die aktuelle Statistik sieht gut aus. Mehr aber auch nicht. Die Kunst ist, die Leistung über eine komplette Saison konstant abzurufen."

Sie hatten den SV Wehen Wiesbaden im Frühjahr als Abstiegskandidat übernommen und noch auf Rang sieben geführt. Jetzt ist der SVWW Tabellendritter. Verraten Sie Ihr Erfolgsgeheimnis?

Rehm: "Mannschaft und Trainerteam haben gleich einen guten Draht zueinander gefunden. Wir spielen einen Stil, in dem sich alle wohlfühlen. Alle ordnen sich dem Erfolg unter - auch die Spieler, die nicht ganz so viel Einsatzzeit bekommen. Im Sommer konnten wir die Mannschaft mit einigen Zugängen qualitativ verstärken und sind so in der Lage, sogar mehrere verletzungsbedingte Ausfälle wie von Maximilian Dittgen oder Jeremias Lorch zu kompensieren."

Samstag geht es im letzten Hinrundenspiel beim VfR Aalen weiter. Ihre Einschätzung?

Rehm: "Das wird ein anderes Spiel als noch gegen Paderborn. Die Aalener Mannschaft ist sehr konterstark und verfügt mit Matthias Morys über einen schnellen Stürmer, den ich aus Großaspach gut kenne. Mein Kollege Trainer Peter Vollmann macht beim VfR einen guten Job. Trotz einiger Ausfälle sind die Aalener wieder im Kommen. Wir stellen uns auf einen heißen Tanz ein." (MSPW)


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