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SVW-Coach Florian Kohfeldt im Gast-Interview

Florian Kohfeldt will die Bremer U23 in der 3. Liga halten.

Seit acht Partien steht Florian Kohfeldt an der Seitenlinie der U23 des SV Werder Bremen, die am Samstag ihre Visitenkarte in Aalen abgibt. Im Schnitt fuhr die Zweitvertretung unter seiner Regie 1,5 Punkte ein, rangiert knapp über der Gefahrenzone. Kohfeldt ist bereits seit 2001 für den SVW tätig, war sowohl bei der U17, U23 und in der Bundesliga jeweils unter Viktor Skripnik Co-Trainer. Mitte September wurde der 34-jährige Fußball-Lehrer zusammen mit Skripnik bei den Profis zunächst entlassen. Anfang Oktober löste er Interimstrainer und Werders Sportlichen Leiter Thomas Wolter auf der Trainerbank bei der zweiten Mannschaft ab. Wir sprachen vor der Partie in Aalen mit Werder-Trainer Florian Kohfeldt.

Herr Kohfeldt, wie zufrieden waren Sie mit dem jüngsten 0:0 gegen den FSV Frankfurt?

Kohfeldt: "Ein sehr positives Spiel für uns. Einziges Manko war die Chancenverwertung. Hätten wir unsere Möglichkeiten besser genutzt, wären wir vielleicht mit drei Punkten aus der Partie gegangen."

Ihre Mannschaft steckt im Abstiegskampf und Sie bieten in den meisten Partien nur drei Abwehrspieler auf. Ist das nicht zu offensiv?

Kohfeldt: "Nein, mit drei Innenverteidigern verfügen wir über eine hohe defensive Stabilität. Außerdem sind die Außenbahnspieler ebenfalls in die Verteidigungsarbeit eingebunden. Wir können also jederzeit auf eine Fünfer-Abwehrkette umschalten. Die Dreier-Abwehrkette ist kein Dogma für mich, das hängt auch vom Gegner ab."

Können sich die Brüder Maximilian und Johannes Eggestein, die beide bereits Lizenzspielerverträge besitzen, dauerhaft in der Bundesliga durchsetzen?

Kohfeldt: "Ja, das Potential ist da und die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Für beide gilt, sich erst einmal in der 3. Liga weiter zu beweisen und zu entwickeln."

Wissen Sie schon, ob Sie auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie der Bremer U23 stehen werden?

Kohfeldt: "Ich würde mich freuen. Die Arbeit bereitet mir große Freude und das Entwickeln der jungen Spieler reizt mich."

Was steht für Sie momentan im Vordergrund: Der Klassenerhalt oder die Ausbildung der Spieler?

Kohfeldt: "Die Ausbildung hat in jeder Bremer Mannschaft - mit Ausnahme des Bundesligateams - absolute Priorität. Die 3. Liga ist die bestmögliche Plattform für unsere Talente. Nicht zuletzt der Erfolgsdruck, den wir selbstverständlich auch haben, ist durchaus förderlich für die Entwicklung."

Wie schätzen Sie die Aalener ein?

Kohfeldt: "Der VfR verfügt über eine gestandene Drittligamannschaft. Aalen geht mit großer Disziplin in die Spiele. Darauf müssen wir uns einstellen und wollen versuchen, unser Spiel durchzubringen."

Wer kann nicht mit von der Partie sein?

Kohfeldt: "Maurice Hehne ist mit einem Meniskusschaden außer Gefecht. Sambou Yatabare, der aus dem Profikader zu uns gestoßen ist, hat mit Sprunggelenkproblemen zu kämpfen. Da müssen wir abwarten." (MSPW)


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