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SCP-Sport-Geschäftsführer Markus Krösche im Gastinterview

Markus Krösche hat in Paderborn eine schwierige Mission angetreten.

Für Markus Krösche ging es in den vergangenen Wochen Schlag auf Schlag. Erst die Freistellung als Co-Trainer von Roger Schmidt beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, dann die Rückkehr als Geschäftsführer Sport zu seinem Ex-Klub SC Paderborn 07, der heute beim VfR Aalen gastiert. Dort ist der 36-jährige Ex-Profi ganz besonders als Krisenmanager gefragt. Denn der ehemalige Bundesligist aus Ostwestfalen steht nach zwei Abstiegen in Folge sechs Spieltage vor dem Saisonende in der 3. Liga erneut auf einem Abstiegsrang. Wir sprachen mit ihm.

Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt vier Zähler. Wie beurteilen Sie die Situation im unteren Tabellendrittel, Herr Krösche?

Krösche: "Es wird ganz eng. Wir werden bis zum Schluss um den Klassenverbleib kämpfen. Der Blick sollte aber nicht auf den 38. Spieltag gehen. Im Fokus darf immer nur die jeweils nächste Begegnung stehen."

Wie will der SCP das Ruder noch einmal herumreißen?

Krösche: "Die Konzentration darf nur auf uns liegen. Wir müssen schauen, dass wir das beeinflussen, was wir beeinflussen können. Die Mannschaft hat - auch durch das jüngste 3:0 gegen den FSV Frankfurt - nach der Niederlagenserie den Glauben an sich wiedergefunden."

51 Gegentore sind nach wie vor negativer Höchstwert in der Liga. Sie können jetzt aber nicht nur den Laden dichtmachen, oder?

Krösche: "Das stimmt. Es wird entscheidend sein, eine gute Balance zu finden. Vorne müssen wir mutig sein, hinten konsequent. Die einfachen Dinge sind dem Risiko immer vorzuziehen. Zumindest ab und zu muss es dann eben auch der Ball auf die Tribüne sein, um brenzlige Situationen zu klären."

Noch nie ist in Deutschland eine Mannschaft im Profibereich dreimal hintereinander abgestiegen. Bleibt es dabei?

Krösche: "Das darf uns nicht beeinflussen. Mittlerweile lese ich über diese Statistik auch hinweg. Wir werden das ohnehin verhindern. Ich spüre die Überzeugung, dass wir es schaffen."

Als Sportlicher Leiter müssen Sie auch schon die kommende Saison im Blick haben. Wie schwer ist das?

Krösche: "Selbstverständlich alles andere als einfach. Wir machen trotzdem unsere Hausaufgaben. Der Fokus liegt freilich zunächst auf dem Hier und Jetzt."

Nicht wenige Fans machen sich große Sorgen um den Verein. Können Sie etwas beruhigen?

Krösche: "Wir arbeiten auf allen Ebenen daran, in Paderborn auch weiterhin Profifußball anbieten zu können. Das gilt nicht nur für den sportlichen, sondern auch den finanziellen Bereich, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu sein."

Wie nehmen Sie die Stimmung im Umfeld wahr?

Krösche: "Es ist doch ganz klar, dass wir uns die Saison anders vorgestellt hatten. Nach wie vor überwiegt aber die Zuversicht. Wir erhalten viel Unterstützung von außen. So soll es sein."

Bei Bayer 04 Leverkusen waren Sie Co-Trainer Ihres ehemaligen Mitspielers Roger Schmidt. Wie war die Zusammenarbeit?

Krösche: "Wir hatten eine super Zeit zusammen. Manchmal war es turbulent, insgesamt aber meiner Meinung nach erfolgreich. Ich fand es schade, als es plötzlich beendet wurde. Unser Weg war noch nicht zu Ende."

Jetzt sind Sie gewissermaßen in der Chefrolle. Können Sie sich vorstellen, wieder als Co-Trainer zu arbeiten?

Krösche: "Im Fußball sollte man niemals nie sagen. Im Moment gibt es daran aber keine Gedanken. Ich bin jetzt beim SC Paderborn 07 tätig. Darauf richtet sich meine gesamte Konzentration." (MSPW)


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