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Preußen-Coach Marco Antwerpen im Gastinterview

Preußen-Coach Marco Antwerpen war einst Spieler unter Peter Vollmann.

Für Marco Antwerpen ist der SC Preußen Münster die erste Trainerstation in der 3. Liga. Mitte Dezember war der 46-jährige Ex-Profi bei den Westfalen auf Trainerroutinier Benno Möhlmann gefolgt. Bei Antwerpens Einstand hatte der ehemalige Bundesligist gerade einmal einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Jetzt ist der Puffer bereits größer geworden. Vor seinem Engagement in Münster war "Anti", einst auch viele Jahre als Spieler für die Preußen am Ball, Trainer in der Regionalliga West beim FC Viktoria Köln. In der vergangenen Saison hatte er die Rheinländer zur Meisterschaft geführt, war aber in den Playoff-Spielen hauchdünn am FC Carl Zeiss Jena gescheitert. Am Mittwoch gastiert er mit den Preußen in Aalen und bei seinem ehemaligen Trainer Peter Vollmann.

Herr Antwerpen, Ihre Mannschaft geht mit einem Vorsprung auf die Abstiegszone in das letzte Saisondrittel. Was ist entscheidend, um die nötigen Punkte für den Klassenverbleib einzufahren?

Antwerpen: "Der Schlüssel liegt in der permanenten Verbesserung - egal ob daheim oder auswärts. Unter anderem werden wir daran feilen, dass wir gerade in der Fremde die Null länger halten. Dann reichen uns vielleicht einmal wenige gute Aktionen, um ein Spiel für uns zu entscheiden."

Gibt es eine Punkte-Marke, die Ihrer Meinung nach sicher reichen wird?

Antwerpen: "Ich war in einer schwierigen Situation zum SC Preußen gekommen. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz betrug nur einen Zähler. Wir haben es geschafft, uns ein Polster zu erarbeiten. Darauf ausruhen dürfen wir uns ganz bestimmt nicht. Es sind noch reichlich Spiele zu absolvieren und es kann noch viel passieren. Auf Rechenspiele wollen wir uns daher auch gar nicht erst einlassen."

Preußen Münster ist Ihre erste Station in der 3. Liga. Wo liegen die größten Unterschiede zur Regionalliga?

Antwerpen: "Die Spiele sind noch einmal viel intensiver, die Leistungsdichte höher. Meistens entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Fußballerisch ist das eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Auch medial ist die 3. Liga eine andere Hausnummer. Die vielen Live-Übertragungen, gepaart mit dem hohen Fan-Aufkommen, machen sehr viel Spaß."

Mit Ihrem Ex-Verein Viktoria Köln hatten Sie erneut gute Chancen auf die Meisterschaft in der Regionalliga West. Warum haben Sie sich Mitte Dezember für den Wechsel nach Münster entschieden?

Antwerpen: "Es war die Herausforderung, eine Liga höher trainieren zu können. Außerdem liegt der SC Preußen gewissermaßen vor meiner Haustür und ich war selbst Spieler in Münster. Das sorgt dafür, dass der SCP ein besonderer Verein für mich ist. Als die Anfrage kam, war das für mich sofort interessant."

Der SC Preußen hat große Ziele. Die Ausgliederung der Profiabteilung ist nahezu vollzogen, die Pläne für einen Stadionneubau schon in den Köpfen. Sind Sie der Trainer, der Visionen wahrmachen soll?

Antwerpen: "Fußball ist in der Regel Tagesgeschäft. Ich bin seit knapp zweieinhalb Monaten im Amt. Die Momentaufnahme passt zu großen Teilen, die Aufgabe ist aber noch lange nicht gelöst. Erst wenn der Klassenverbleib perfekt ist, können wir die Planungen für die kommende Saison so richtig forcieren. Viel weiter in die Zukunft möchte ich noch gar nicht blicken. Grundsätzlich ist in der Liga vieles möglich, wenn man im Sommer die richtigen Transfers tätigt."

Peter Vollmann, Trainer des VfR Aalen, kennen Sie schon seit Jahren, oder?

Antwerpen: "Das stimmt. Peter Vollmann hat mich beim SC Preußen, beim SC Fortuna Köln und auch bei Rot-Weiß Lüdenscheid trainiert. Ich schätze ihn als Trainer und mag ihn als Menschen. Auf das Wiedersehen freue ich mich. Peter Vollmann ist in der Lage, aus seinen Mannschaften das Maximale herauszuholen. Für uns geht es in Aalen jedoch darum, unsere Auswärtsbilanz zu verbessern. Vielleicht gehen wir das Ganze taktisch einmal anders an, um bessere Lösungen zu finden." (MSPW)


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