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Lottes Coach Ismail Atalan im Gastinterview

SF-Cheftrainer Ismail Atalan

Die bisherige Bilanz der Sportfreunde Lotte, am heutigen Samstag ab 14 Uhr zum Spitzenspiel beim VfR Aalen zu Gast, kann sich sehen lassen. Für den Aufsteiger stehen nach zehn Partien 17 von 30 möglichen Punkten und Tabellenplatz drei zu Buche. Dabei haben die Spieler vom Lotter Kreuz zuletzt mit zwei Niederlagen in Folge in der Meisterschaft sogar noch ein wenig "geschwächelt". Aufstiegstrainer Ismail Atalan, der seit Januar 2015 für die Sportfreunde an der Seitenlinie steht, wird sich einiges ausgedacht haben, um seine Truppe wieder in die Erfolgsspur zu führen. Im Verbandspokal beim Landesligisten SV Hohenlimburg 10 (2:0) gaben sich die Sportfreunde jedenfalls keine Blöße, zogen souverän in die nächste Runde ein. Wie Atalan seine Mannschaft auf die Partie in Aalen vorbereitet hat, verrät uns der 35-Jährige, der im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nicht auf eine Profikarriere zurückblicken kann, im Interview.

Herr Atalan, beim jüngsten 2:0-Auswärtserfolg im Westfalenpokal beim Landesligisten SV Hohenlimburg hatten Sie die Startelf auf sechs Position verändert. Was waren die Gründe und wie zufrieden waren Sie mit dem Spiel?

Atalan: "Wir haben die Partie total beherrscht, uns etliche Torchancen erspielt. Einzig die Torausbeute hat nicht gestimmt. Bei den Umstellungen in der Startelf habe ich einigen Stammspielern eine Pause gegönnt. Seit Monaten war die Belastung durch englische Wochen und Relegationsspielen sehr hoch."

Mittelfeldspieler Tim Gorschlüter hat nach mehrmonatiger Pause sein Comeback gegeben. Wie nah ist der dienstälteste Spieler an der Mannschaft?

Atalan: "Tim hatte wegen einer Hüftverletzung fast 14 Monate pausiert. Ich habe ihn für 60 Minuten gebracht. Gut möglich, dass er in Aalen schon in der Startelf steht."

Was denken Sie beim Blick auf die Tabelle?

Atalan: "Wir haben bislang gut gepunktet, haben aber noch viel Arbeit vor uns. Auch wenn es sich dabei um eine Floskel handelt, interessiert mich die aktuelle Tabellensituation nicht. Es ist eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht."

In der Meisterschaft gab es zuletzt zwei Niederlagen in Folge. Wie muss Ihre Mannschaft in Aalen auftreten, damit kein weiterer Rückschlag hinzukommt?

Atalan: "Wir müssen geschlossen auftreten, mehr investieren. Die Intensität in unserem Spiel war zuletzt nicht gut genug, um einem Gegner Stress zu machen. Auch unsere Laufbereitschaft war nicht optimal."

In zehn Tagen steht für Lotte das DFB-Pokalspiel gegen Champions League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen auf dem Programm. Wie schwer ist es, die Mannschaft auf den Ligabetrieb zu fokussieren?

Atalan: "Die Vorfreude auf die Partie ist riesengroß. Aalen vor der Brust und Leverkusen im Kopf, das darf für uns nicht zum Problem werden. Unsere volle Konzentration ist auf den Ligabetrieb und aktuell auf den VfR Aalen ausgerichtet. Der DFB-Pokal ist nur ein schönes Zubrot."

Sie sind seit 2015 Trainer in Lotte. Was waren Ihre bislang schönsten Erlebnisse mit den Sportfreunden?

Atalan: "Die Relegationsspiele um den Aufstieg in die 3. Liga gegen den SV Waldhof Mannheim werden mir immer in Erinnerung bleiben. Nach dem torlosen Remis zu Hause haben wir im Mannheimer Carl-Benz-Stadion den Aufstieg mit einem 2:0-Sieg perfekt gemacht. Selbst unser 2:1-Triumph im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten SV Werder Bremen kommt da nicht heran."

Der VfR Aalen ist Tabellenzweiter, punktgleich mit vier weiteren Mannschaften. Wie bewerten Sie den sportlichen Aufschwung in Aalen und wie schätzen Sie den Gegner ein?

Atalan: "Aalen steht ungemein kompakt, leistet gute Abwehrarbeit und schaltet schnell um. Wir treffen auf eine sehr gute Mannschaft, die nicht zuletzt durch ihre Willensstärke auffällt. Viele VfR-Siege wurden erst in der Schlussphase erzielt."

Was kann man von ihrer Mannschaft in dieser Saison noch erwarten?

Atalan: "Wir wollen wieder an die Form anknüpfen, die uns vor den beiden Niederlagen ausgezeichnet hatte. Für uns geht es einzig und allein nur um den Klassenverbleib. Alles hat sich diesem Ziel unterzuordnen." (MSPW)


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