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Kiels Coach Karsten Neitzel im Gastinterview

Holstein-Coach Karsten Neitzel peilt in Aalen Zählbares an.

Geht es nach den Trainern der 3. Liga, dann gehört Holstein Kiel in dieser Saison wieder zu den Aufstiegsfavoriten. In einer Umfrage vor Saisonbeginn hatten gleich zehn Experten die "Störche" auf dem Zettel. Nur der Chemnitzer FC (14 Stimmen) und Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg (elf Stimmen) wurden öfter genannt. Zum Saisonauftakt zeigte die KSV Holstein, die am Samstag (ab 14 Uhr) beim VfR Aalen gastiert, eine starke Leistung. Gegen den Absteiger FSV Frankfurt gab es ein 1:1.

Allerdings wäre durchaus mehr drin gewesen. Denn: Kiel führte bis kurz vor Schluss, Mittelfeldspieler Steven Lewerenz hatte sogar in der ersten Halbzeit mit einem Foulelfmeter das 2:0 auf dem Fuß. Wir sprachen vor der Partie in Aalen mit KSV-Trainer Karsten Neitzel, der bereits seit Juli 2013 im Amt ist und in der Saison 2014/2015 nur knapp den Zweitliga-Aufstieg verpasst hatte. Nachdem die KSV die Saison als Tabellendritter beendete, unterlag Kiel in der Relegation dem TSV 1860 München (0:0/1:2).

Zum Saisonstart gab es ein 1:1 gegen Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt. Wie fällt Ihr Fazit aus, Herr Neitzel?

Neitzel: "Wir können mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, zufrieden sein. Über das Ergebnis sind wir aber enttäuscht. Es ist absolut ärgerlich. Unabhängig davon, ob der Elfmeter reingeht oder nicht, hätten wir das 1:0 ins Ziel bringen müssen."

Eine schlechte Nachricht war die frühe Verletzung von Milad Salem. Wie lautet die Diagnose?

Neitzel: "Milad hat sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen, fällt in Aalen definitiv aus."

Wie sieht sonst die Personallage aus?

Neitzel: "Dominic Peitz laboriert weiterhin an einem Innenbandriss, fehlt uns noch mehrere Wochen. Ebenfalls nicht zur Verfügung steht Dominik Schmidt, der nach seiner OP noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Sonst sind aber alle Mann an Bord."

Am Samstag gastieren Sie beim VfR Aalen, der mit einem 2:1-Auswärtssieg beim SV Wehen Wiesbaden gestartet ist. Wie schätzen Sie das Team Ihres Trainerkollegen Peter Vollmann ein?

Neitzel: "Aalen hat erneut einen Umbruch hinter sich, nahm viele neue Spieler unter Vertrag. Der Auftaktsieg belegt aber, dass der VfR eine konkurrenzfähige Mannschaft besitzt, die sich bereits gefunden hat."

Mit welchem Ziel reisen Sie nach Aalen?

Neitzel: "Wir wollen eine Top-Leistung abrufen, nach dem Spiel gegen den FSV Frankfurt noch einmal eine Schippe drauflegen. Wenn wir das schaffen, bin ich guter Dinge, dass wir die Heimreise mit etwas Zählbarem antreten."

Was trauen Sie dem VfR in dieser Saison zu?

Neitzel: "Es wäre Kaffeesatz-Leserei, wenn ich nach dem 1. Spieltag schon sagen würde, wo Aalen am Ende der Saison landen wird. Der Verein ist aber gut aufgestellt. Ich traue dem VfR auf jeden Fall einiges zu. Wenn man mit vergleichsweise geringen Erwartungen in die Saison startet, kann man oft mehr erreichen, als wenn man sich mit zu hohen Zielen unnötig unter Druck setzt." (MSPW)


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