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Kaltschnäuzigkeit macht den Unterschied

Eine richtig bittere 0:3-Niederlage kassierte der VfR Aalen beim Spitzenreiter SC Paderborn. Bitter vor allem deshalb, weil die Vollmann-Elf eine starke Leistung ablieferte und sich eine Vielzahl von Chancen erarbeitete.

Als wenn die Aufgabe beim Ligaprimus nicht ohnehin schon schwer genug gewesen wäre, musste Coach Peter Vollmann neben dem Langzeitverletzten Robert Müller auch noch auf Thorsten Schulz (Muskelverhärtung) und kurzfristig auch auf Daniel Stanese (Zerrung) verzichten. Stanese musste nach einem Belastungstest am Morgen passen, das Risiko, dass sich seine Verletzung verschlimmert, war zu groß.

Es war noch keine Minute in der Benteler-Arena gespielt, da mussten die Aalener Fans bereits die Luft anhalten, als Daniel Bernhardt beim Klärungsversuch wegrutschte und nur wenig später nach einem Rückpass Glück hatte, dass Srbeny einen Tick zu spät kam. Auf der Gegenseite nach vier Minuten eine dicke Chance für die Gäste. Morys bediente Trianni klasse per Hackentrick, dieser brachte das Leder aus kurzer Distanz aber nicht an Zingerle vorbei.

Nach zehn Minuten durften die Gastgeber erstmals jubeln. Ritter war Trianni nach einer Flanke von rechts im Strafraum entwischt, der Aalener brachte ihn zu Fall - Elfmeter für den SCP. Bitter: Bernhardt hatte die Ecke geahnt, war am Schuss von Wassey noch dran. In der Folgezeit kam die Vollmann-Elf immer besser in die Partie, setzte immer wieder Akzente nach vorne. Nach einer halben Stunde die beste Phase der Aalener: Zunächst setzte sich Rico Preißinger auf links klasse durch, seine Hereingabe fand Mattia Trianni, der im Fallen das Tor von Zingerle nur knapp verfehlte. Es fehlte den Schwarz-Weißen auch das nötige Quäntchen Glück - wie in der 34. Minute. Wegkamp brachte das Leder genau auf Vasiliadis. Der Rotschopf zog sofort ab, der Pfosten rettete den Spitzenreiter vor dem mittlerweile verdienten Ausgleich. Paderborn war in der Schlussphase der ersten Hälfte fast nur auf Defensivarbeit bedacht, die Aalener legten einen couragierten Auftritt hin.

Und die Vollmann-Schützlinge knüpften daran nach Wiederbeginn nahtlos an - und zeigten immer wieder gefällige Kombinationen. Wie in der 49. Minute: Preißinger tankte sich mit einem doppelten Doppelpass mit Morys und Wegkamp in den Strafraum durch, sein Schuss flog aber nur ans Außennetz. Es folgten weitere gute Chancen durch Morys und Trianni - Paderborn wackelte, fiel aber nicht. Den Unterschied an diesem Nachmittag machte die Kaltschnäuzigkeit. Es brauchte nur zwei Torchancen durch den eingewechselten Sven Michel und Dennis Srbeny, um für die Entscheidung zu sorgen. Paderborns Nr. 18 sorgte in der 79. Minute für die Entscheidung, nachdem Daniel Bernhardt den ersten Abschluss noch stark parierte. Michel stellte kurz vor Schluss sogar noch auf 3:0. Es war eine der besten Saisonleistungen der Aalener mit einer Vielzahl an herausgespielten Torchancen gegen den Spitzenreiter - am Ende jubelte allerdings einmal mehr der Gegner. Bitter...

SC Paderborn: Zingerle - Boeder, Schonlau, Strohdiek, Herzenbruch, Zolinkski (68. Stingl), Krause, Wassey (79. Wimmer), Collins (57. Michel), Srbeny, Ritter.

VfR Aalen: Bernhardt - Geyer, Rehfeldt, Preißinger, Traut, Welzmüller, Vasiliadis, Schorr (85. Schnellbacher), Trianni (78. Bär), Wegkamp, Morys.

Tore: 1:0 Wassey (10./Foulelfmeter), 2:0 Srbeny (79.), 3:0 Michel (87.)

Gelbe Karten: Collins, Srbeny, Stingl - Morys, Welzmüller, Rehfeldt, Geyer.

Schiedsrichter: Schwermer (Magdeburg)

Zuschauer: 6357.

Der Spielbericht im Video


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