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Im Gespräch mit Frank Schmidt

FCH-Trainer Frank Schmidt in Aktion.

Unter Trainer Frank Schmidt ging es für den 1. FC Heidenheim 1846 meist nur bergauf. Als Aufsteiger aus der 3. Liga belegt der FCH aktuell Rang sieben und kann für eine weitere Saison in der 2. Bundesliga planen. Für Schmidt, bereits seit 2007 im Amt, war der Sprung in Liga zwei nicht der erste Aufstieg mit Heidenheim. Schon als Spieler hatte es einmal mit dem Aufstieg von der Verbandsliga in die damalige Oberliga Baden-Württemberg geklappt. Als Trainer führte der heute 41-jährige Fußball-Lehrer den Klub dann innerhalb von zwei Jahren von der Oberliga über die Regionalliga bis in die 3. Liga - und in der abgelaufenen Saison erneut zu einem Aufstieg.

Was denken Sie beim Blick auf die Tabelle, Herr Schmidt?

Schmidt: „Dass wir zwei Spieltage vor Saisonende auf Rang sieben stehen, ist grandios und fast schon unglaublich. Wir hatten es etwas anders gemacht als unsere beiden Mitaufsteiger SV Darmstadt und RB Leipzig. Wir haben die Saison zu 80 Prozent mit Spielern der Aufstiegsmannschaft bestritten. Trotzdem haben wir es geschafft, nie ganz unten hereinzurutschen.“

Wie würden Sie den Saisonverlauf beschreiben?

Schmidt: „Wir konnten die Aufstiegseuphorie mitnehmen und erwischten auch deshalb einen überragenden Start. Ich denke, dass uns die anderen Mannschaften zu Beginn auch etwas unterschätzt hatten. In der Rückrunde sind wir häufiger an unsere Grenzen gestoßen. Das ist aber ganz normal und gehört zum Lernprozess dazu. Unser großer Zusammenhalt war besonders in den Phasen ein Trumpf, in denen die Ergebnisse nicht optimal waren.“

Was war es für ein Gefühl, als der Klassenverbleib feststand?

Schmidt: „Erleichterung und Freude. Erst mit dem jüngsten 3:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth konnten wir auch rechnerisch nicht mehr auf einen Abstiegsplatz rutschen. Angedichtet wurde uns der Klassenerhalt schon zwei bis drei Spieltage früher. Das war manchmal nicht ganz einfach für uns, zumal die Mannschaften von unten plötzlich eine wohl einmalige Siegesserie hingelegt haben.“

Der VfR Aalen benötigt dringend Punkte, um den Klassenerhalt zu schaffen. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Schmidt: „Man könnte annehmen, dass wir etwas entspannter in die Partie gehen. Allerdings wollen wir etwas korrigieren. Wir alle haben das 0:1 aus dem Hinspiel nicht vergessen. Dieses Duell hatte etwas ausgelöst. Danach sind wir in einen kleinen Negativlauf gerutscht. Im Rückspiel werden wir keinen Zentimeter herschenken. Wir wollen uns nicht den Vorwurf gefallen lassen müssen, nicht alles in die Waagschale geworfen zu haben.“

Wie gestalten sich die Planungen für die kommende Saison?

Schmidt: „Die Gespräche laufen derzeit. Eines ist klar: Wir haben noch nie einen Kader komplett umgekrempelt und rücken auch diesmal nicht von unserer Linie ab.“

Sie haben gesagt, dass Erfolg nur über die Treppe und nicht den Fahrstuhl führt. Wie hoch ist der FCH in dieser Saison geklettert?

Schmidt: „Ich denke, dass wir auf den Aufstieg aus der 3. Liga noch einmal einen draufgesetzt haben und eine weitere Stufe nach oben geklettert sind. Das beziehe ich nicht nur auf unseren Klassenerhalt. Die U19 ist in die A-Junioren-Bundesliga aufgestiegen, auch für die U17 und die U15 sieht es gut aus.“

Das zweite Jahr nach dem Aufstieg gilt immer als besonders schwer. Haben Sie Respekt vor der kommenden Saison?

Schmidt: „Der Bonus, dass wir als kleiner Verein wahrgenommen werden, ist weg. Es geht für uns vielleicht einfach einmal darum, auf der Treppe keinen Schritt zurück machen zu müssen, sondern die Stufe zu halten. Der Respekt ist da, die Vorfreude überwiegt aber eindeutig.“ MSPW


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