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Hansa-Coach Pavel Dotchev im Gast-Interview

Hansa-Coach Pavel Dotchev hat den Relegationsplatz noch nicht aufgegeben (Foto: Eibner).

Sieben statt nur einen Zähler Rückstand auf den dritten Tabellenplatz: Nein, die englische Woche lief für den F.C. Hansa Rostock nicht wie geplant. Aus den vergangenen drei Partien in Bremen (1:1), in Zwickau (0:1) und gegen den SC Paderborn 07 (2:3) holte die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev nur einen Punkt. Besonders bitter: Beim 2:3 gegen Tabellenführer Paderborn vergab der ehemalige Bundesligist eine Zwei-Tore-Führung. Wir sprachen mit dem Hansa-Coach.

Herr Dotchev, wie sehr waren Sie nach der 2:3-Heimniederlage gegen den SC Paderborn 07 als Psychologe gefragt?

Dotchev: "Die Niederlage war extrem unglücklich. Unmittelbar nach dem Spiel waren die Emotionen zu präsent, da spricht man nicht gerne über das Spiel. Die Spieler sollten etwas Abstand gewinnen. Anfang der Woche haben wir das Spiel analysiert und die Mannschaft mit Gesprächen wieder aufgebaut. Für uns gilt es, wieder positiv an die nächsten Aufgaben heranzugehen."

Was hat gefehlt, um das Spiel gegen Paderborn für sich zu entscheiden?

Dotchev: "Das war eine dieser Partien, bei der ich auch als Trainer nicht den absoluten Anhaltspunkt habe, warum wir das Spiel verloren haben. Es waren unglückliche Umstände. Wir hatten den Tabellenführer eigentlich voll im Griff und haben kaum eine Chance zugelassen. Den einzigen Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann, ist der, dass wir beim Stand von 2:1 unsere Chancen auf ein drittes Tor nicht genutzt haben."

Aus den vergangenen drei Spielen holte Hansa nur einen Punkt. Ist Rostock der Verlierer der englischen Woche?

Dotchev: "Solche Phasen gibt es während einer Saison immer wieder. Ich bin aber nicht beunruhigt. Statt der Punkteteilung bei der zweiten Mannschaft von Werder Bremen und den Niederlagen in Zwickau und gegen Paderborn wären neun Punkte genauso im Bereich des Möglichen gewesen. Mit den Leistungen aus den vergangenen drei Partien werden wir auch wieder Spiele gewinnen."

Schauen Sie bei nun sieben Punkten Rückstand noch auf den dritten Platz?

Dotchev: "Durch den großen personellen Umbruch im Sommer war der Aufstieg nicht unsere Zielsetzung. Trotzdem sind wir schon in dieser Saison Teil der Spitzengruppe, können leistungsmäßig mit den anderen Mannschaften mithalten. Wir würden im Fall des Aufstiegs sicherlich nicht ‚Nein‘ sagen. Bei der aktuellen Tabellensituation rechnet vielleicht kaum noch einer damit, dass wir oben noch einmal angreifen können. Das kann ein Vorteil für uns sein. Und nach der Partie in Aalen haben wir mit dem Nachholspiel in Großaspach und dem Heimspiel gegen Jena bereits die Möglichkeit, unsere Lage wieder zu verbessern. Schon in der Vergangenheit hat die Mannschaft Rückschläge gut verarbeitet."

Welche Partie erwarten Sie in Aalen?

Dotchev: "Der VfR spielt mit meinem Kollegen Peter Vollmann eine sehr gute Saison. Sie verfügen über eine schnelle Offensive mit gutem Umschaltspiel. Aalen wird gegen uns beweisen wollen, dass das 1:6 in Magdeburg nur ein Ausrutscher war. Das Spiel wird mit Sicherheit sehr intensiv."

Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen?

Dotchev: "Wir müssen während der 90 Minuten konstant unsere Leistung abrufen. Auch bei Rückschlägen dürfen wir uns nicht verrückt machen lassen und müssen weiter sachlich und zielstrebig Fußball spielen."

Wie sieht es personell aus?

Dotchev: "Unsere Offensivspieler Marcel Hilßner und Marcel Ziemer fallen jeweils nach Kreuzbandrissen aus. Amaury Bischoff ist nach seinen Oberschenkelproblemen wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen. Auch Lukas Scherff befindet sich fast drei Wochen nach seinem Infekt wieder im Training." (MSPW)


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