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Hansa-Coach Karsten Baumann im Gastinterview

Hansa-Coach Karsten Baumann tritt mit seinem Team am Sonntag in Aalen an.

Zum Abschluss der englischen Woche tritt der VfR am Sonntag gegen den F.C. Hansa Rostock an. Dabei kommt es zu einer bemerkenswerten Konstellation. Hansa-Trainer Karsten Baumann hatte die Ostseestädter im Dezember 2014 als Nachfolger von Aalens jetzigem Coach Peter Vollmann übernommen. Am Saisonende hatte der ehemalige Erstligist aus Rostock zwei Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Diesmal wollen sich Baumann und Co. eine solche Zittersaison ersparen. Wir sprachen mit dem Ex-Profi.

Herr Baumann, es geht momentan Schlag auf Schlag. Mögen Sie englische Wochen?

Baumann: "Spiele sind - für Trainer und Spieler - das Salz in der Suppe. Die Trainingsgestaltung ist für mich darüber hinaus einfach. Regeneration stand klar im Vordergrund."

Wie schwer wiegt der Ausfall von Torjäger Marcel Ziemer?

Baumann: "Er war nach seinen Schambeinproblemen schon einmal wieder ganz nah dran an der Mannschaft. Doch dann gab es einen Rückschlag und wir mussten Marcel ganz herausnehmen. Ich rechne noch mit vier bis fünf Wochen Pause. Sein Ausfall wiegt sehr schwer. Schließlich war er in der abgelaufenen Saison mit 15 Treffern unser Top-Torschütze."

Der F.C. Hansa ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Wie macht sich das bei Ihrer Arbeit bemerkbar?

Baumann: "Wir haben einen engen Rahmen gestellt bekommen, in dem wir uns bewegen müssen. Fakt ist, dass wir bei den Vertragsunterschriften nicht ausschließlich mit dem Salär punkten können, sondern andere Dinge in die Waagschale werden müssen: Zum Beispiel die hohe Lebensqualität an der Ostsee, das Stadion und das Zuschaueraufkommen. Wenn sich ein Spieler trotz eines höheren Gehaltsangebots für uns entscheidet, spricht das ganz klar für ihn. Denn es zeigt, dass er Bock auf Hansa hat."

Beim 1:0 in Osnabrück erzielte Ihr Linksverteidiger Christian Dorda ein Traumtor aus rund 30 Metern - mit seinem schwachen rechten Fuß!

Baumann: "Normalerweise hat er seinen rechten Fuß nur dafür, um nicht umzufallen (lacht). Im Ernst: Im Training hatte ich einen solchen Schuss von ihm noch nie gesehen."

Sind es gerade solche Einzelleistungen, die in dieser engen 3. Liga Entscheidungen herbeiführen können?

Baumann: "Das trifft es schon sehr genau. Eine solche Aktion kann in der Tat den Unterschied ausmachen. Für mich als Trainer ist es gut zu wissen, dass ich Spieler auf dem Platz habe, die zu außergewöhnlichen Toren in der Lage sind. Tobias Jänicke ist zum Beispiel auch ein Kandidat dafür."

Nach dem vierten Spieltag trennten Spitzenreiter Dynamo Dresden und Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt gerade einmal sechs Punkte. Alle Klubs sind also nach wie vor dicht beisammen. Wird sich dieser Trend fortsetzen?

Baumann: "Schon in der Vorsaison ging es sehr eng zu, das wird diesmal nicht anders sein. Die Vereine, die in der abgelaufenen Spielzeit in Schwierigkeiten geraten waren, haben sich allesamt verstärkt und wollen jetzt eine ruhige Saison spielen. Um erfolgreich zu sein, benötigen wir Woche für Woche eine Top-Leistung."

Sie waren als Trainer bisher bei keinem Ihrer Vereine länger als zwei Jahre. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Gründe?

Baumann: "Das habe ich mich in der Tat auch schon einmal gefragt. Ich denke, dass ich ganz gut darin bin, aus einer Mannschaft schnell viel herauszuholen und Spieler ans Limit zu bringen. Geht es plötzlich nicht mehr so steil bergauf, werden Vereinsverantwortliche schon einmal nervös. Bei allen Stationen war ich davon ausgegangen, längerfristig arbeiten zu können. So halte ich es auch in Rostock." (MSPW)


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