TELENOT

Fortuna-Coach Uwe Koschinat im Gastinterview

Uwe Koschinat leistet bei der Fortuna hervorragende Arbeit.

Nein, der "Fußballgott" meinte es mit dem SC Fortuna Köln im Laufe der Hinrunde nicht allzu gut. Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat musste ein halbes Dutzend Ausfälle verkraften. Lange Zeit konnten das die Rheinländer kompensieren, mischten fast permanent in der Spitzengruppe mit. Seit fünf Partien läuft es nun nicht mehr optimal. Nur zwei von 15 möglichen Punkten holte die Koschinat-Elf aus den letzten fünf Begegnungen und rutschte dadurch auf Rang fünf ab. Wir sprachen mit Uwe Koschinat, der bereits seit 2011 im Amt ist.

Herr Koschinat, das letzte Spiel des Jahres steht an. Wenn Sie nur das Jahr 2017 nehmen: Wie fällt Ihre sportliche Bilanz aus?

Koschinat: "Es war ein Jahr mit extremen Auf und Abs. Die Rückrunde der letzten Saison hatte gut begonnen, wir waren sogar ganz dicht an den Spitzenplätzen dran. Es folgte eine schwache Phase. Wir sind abgerutscht und mussten sogar noch um den Klassenverbleib zittern. Leider haben wir auch die Qualifikation für den DFB-Pokal verpasst. Im Sommer gab es dann einen Umbruch. Zunächst lief es glänzend. Wir hatten - bis zuletzt - eine permanente Hochphase."

Aus den letzten fünf Spielen holte Ihre Mannschaft aber nur zwei Punkte.

Koschinat: "Wir haben in dieser Phase, die sicher auch mit dem brutalen Verletzungspech zusammenhängt, den Anschluss ein wenig verloren. Beim jüngsten 1:3 in Paderborn konnte man schon einen Klassenunterschied feststellen. Dennoch: Wenn man unsere Möglichkeiten und die Zielsetzung vor der Saison betrachtet, stehen wir immer noch sehr gut da."

Wie behalten Sie bei all den Verletzungen Ihren Optimismus?

Koschinat: "Es bringt nichts, mit dem Schicksal zu hadern. Ich beschäftige mich vielmehr mit Lösungen, lebe Optimismus vor. Alle unsere Spieler haben den Anspruch, in der 3. Liga zu spielen. Manchmal kommt man in solchen Situationen sogar auf Konstellationen, die durchaus auch etwas für die Zukunft sind. Mittelfeldspieler Christopher Theisen macht seinen Job in der Innenverteidigung zum Beispiel sehr gut. Dennoch fehlen ab und zu die absoluten Automatismen. Das hat insbesondere das Paderborn-Spiel gezeigt."

Sind Sie froh, dass jetzt die Winterpause zum Greifen nah ist?

Koschinat: "Wir müssen sehr viel investieren, um erfolgreich zu sein. Von daher wird es allen gut tun, einmal durchschnaufen zu können. Selbstverständlich habe ich die Hoffnung, dass einige Spieler von Verletzungen zurückkommen. Ich denke da in erster Linie an Kristoffer Andersen, Bernard Kyere und Manuel Farrona Pulido."

Mit welchen Zielen werden Sie in die Restrunde starten?

Koschinat: "Viel hängt vom Spiel in Aalen ab. Sollten wir es schaffen, dass der Rückstand von derzeit vier Punkten auf Rang drei nicht größer wird, ist die Lage alles andere als hoffnungslos. Spitzenreiter Paderborn und der 1. FC Magdeburg sind für mich die Top-Favoriten auf den direkten Aufstieg. Platz drei ist umkämpft. Ich wehre mich auf jeden Fall dagegen, nur vom Klassenverbleib zu sprechen. Denn unsere Mannschaft ist extrem ehrgeizig."

Der VfR Aalen hat seine jüngsten vier Heimspiele allesamt gewonnen. Wie groß ist der Respekt?

Koschinat: "Enorm. Für mich hatte der VfR zu Saisonbeginn zu den Aufstiegsfavoriten gezählt. Auch durch verletzungsbedingte Probleme war es für die Aalener lange Zeit holprig. Jetzt ist die Mannschaft wieder in Schwung gekommen und ich denke, dass wir es nun mit dem besten Aalener Team der Hinrunde zu tun bekommen."

Was ist heute gefordert?

Koschinat: "Wir wollen noch einmal alles aus uns herausholen. Wenn es uns gelingt, an die Leistung aus dem Rostock-Spiel anzuknüpfen, haben wir sicher gute Möglichkeiten, etwas mitzunehmen. Die Partie beim F.C. Hansa ging zwar 3:5 verloren. Dennoch haben wir insgesamt ein gutes Auswärtsspiel absolviert."

Wen können Sie definitiv nicht einsetzen?

Koschinat: "Moritz Fritz, Boné Uaferro, Bernard Kyere, Kristoffer Andersen, Maurice Exslager, Manuel Farrona Pulido und Amir Falahen sind nach wie vor verletzt. Dominik Ernst fehlt gelbgesperrt. Dafür hat Robin Scheu seine Gelbsperre abgesessen." (MSPW)


zurück
nach oben