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FCK-Coach Michael Frontzeck im Gastinterview

An sein bisher einziges Spiel beim VfR Aalen hat Ex-Nationalspieler Michael Frontzeck, Trainer von Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern, gute Erinnerungen. Anfang März 2013 gastierte der 53-Jährige mit dem FC St. Pauli in Aalen und entführte beim 1:0-Auswärtssieg die drei Punkte. Auf ein ähnliches Ergebnis hofft der gebürtige Mönchengladbacher auch am Montag, wenn er mit seiner Mannschaft auf der Ostalb zu Gast ist. Damit würde der FCK, der zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der 3. Liga an den Start geht, in der Tabelle ein weiteres Stück nach oben klettern.

Herr Frontzeck, aus den letzten vier Partien holte Ihre Mannschaft drei Siege, verlor nur beim Tabellenführer VfL Osnabrück (0:2). Ist der FCK mit Siegen wie zuletzt gegen den KFC Uerdingen 05 (2:0) endgültig in die Spur gekommen?

Frontzeck: "Wir befinden uns immer noch in einem Entwicklungsprozess. Im Sommer mussten wir nicht weniger als 18 neue Spieler einbauen. Da sprechen wir nicht von einem kleinen Projekt. Die Mechanismen greifen nun jedenfalls immer mehr. Auch beim 0:2 in Osnabrück war etwas drin. Unter dem Strich war das eine unglückliche Niederlage."

Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Aufsteiger TSV 1860 München musste Kaiserslautern sieben Spiele auf den zweiten Dreier warten. Gab es schlaflose Nächte?

Frontzeck: "Ich schlafe grundsätzlich gut - unabhängig vom Geschehen auf dem Platz. Die Ergebnisse in dieser Phase waren nicht gut, waren auch nicht unser Anspruch. Die Leistungen stimmten allerdings größtenteils. Es gab mehrere Unentschieden - unter anderem das 3:3 gegen Fortuna Köln oder das 1:1 beim FSV Zwickau - in denen wir auch drei Punkte hätten holen können. Da lief schon vieles gegen uns."

Was gefällt Ihnen an Ihrer Mannschaft?

Frontzeck: "Die Trainingsqualität ist überragend. Auch die Spieler, die nicht so häufig zum Einsatz kommen, arbeiten hervorragend mit. Das sorgt automatisch auch für eine gute Atmosphäre innerhalb des Teams."

Wie haben Sie die 3. Liga bisher erlebt, die für Sie als Trainer Neuland ist?

Frontzeck: "Gerade für uns ist die 3. Liga nicht unkompliziert. Im Sommer waren wir - schon allein wegen der Historie des FCK - in die Favoritenrolle gedrängt worden. Andere Vereine, die über ähnliche Voraussetzungen verfügen, fühlten sich in unserem Windschatten sehr wohl. Hinzu kommt, dass sich alle Vereine auf die Duelle gegen uns besonders freuen. Unsere Gegner packen in der Regel ein paar Prozente drauf. Das macht es für uns nicht einfacher."

Was ist von Ihrem Team gefordert?

Frontzeck: "Wenn wir es nicht schaffen, in jedem Spiel alles abzurufen, ist es in dieser so ausgeglichenen Liga fast nicht möglich, Partien zu gewinnen. Wir haben es zuletzt geschafft, uns für unsere Leistungen mit Punkten zu belohnen. Auf diesem Weg müssen wir bleiben."

Wie beurteilen Sie die Tabellensituation?

Frontzeck: "Die Tabelle hat für mich momentan nur wenig Aussagekraft. Aktuell sind alle Mannschaften noch dabei, sich so gut wie möglich in Stellung zu bringen. Ein aussagekräftiges Bild hat die Tabelle meiner Meinung nach erst im Winter."

Wie schätzen Sie den nächsten Gegner VfR Aalen ein?

Frontzeck: "An einem guten Tag kann der VfR jeden Gegner vor Probleme stellen. Vom aktuellen Tabellenplatz lassen wir uns nicht blenden. Uns erwartet ein hartes Stück Arbeit. Entscheidend ist aber nicht so sehr der Blick auf den Gegner. Wenn wir unser Ding durchziehen, dann haben wir gute Chancen." (MSPW)


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