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Die SG Sonnenhof Großaspach im Portrait

SGS-Coach Sascha Hildmann will den "Dorfklub" weiter in der 3. Liga halten (Foto: Eibner).

Über mangelnde Beschäftigung konnte sich Sascha Hildmann, Trainer der SG Sonnenhof Großaspach, während der Vorbereitung nicht beklagen. Der selbst ernannte "Dorfklub", der im Rahmen des 6. Spieltags am Montag um 19 Uhr den VfR Aalen empfängt, musste einen größeren Umbruch vollziehen.

Ein Dutzend Spieler, darunter auch einige Leistungsträger wie Joseph-Claude Gyau (MSV Duisburg), Özgür Özdemir (1. FC Kaiserslautern) und Saliou Sané (Karlsruher SC), verließen die SGS und mussten ersetzt werden. Hildmanns Aufgabe: Aus den verbliebenen und zahlreichen neuen Spielern eine Einheit formen, die so schnell wie möglich die nötigen Zähler für ein weiteres Jahr in der 3. Liga einfährt.

Bei der Kaderzusammenstellung schaute Hildmann, seit rund einem Jahr im Amt, genau hin. "Abgesehen von der sportlichen Qualität ist der Charakter der einzelnen Spieler enorm wichtig", sagt der 46-Jährige. "Wir können uns nur durch Geschlossenheit von unseren Konkurrenten absetzen. Und das geht wiederum nur, wenn sich jeder ein- und manchmal auch unterordnet. Die Mannschaft muss funktionieren, dann kann sich auch der Einzelne entwickeln. Extreme Individualisten haben bei uns daher keinen Platz."

Den Umbruch, der nicht unbedingt geplant war, sieht Hildmann durchaus mit einem weinenden und lachenden Auge. "Die SG Sonnenhof ist mittlerweile bekannt für die Entwicklung von Spielern. Außerdem wecken die Leistungen Begehrlichkeiten. Es ist sicher kein Geheimnis, dass wir ein bis zwei Spieler, die gewechselt sind, gerne gehalten hätten. Auf der anderen Seite spricht das Interesse der großen Vereine auch für unsere Arbeit hier. Ich bin mit der Situation überhaupt nicht unglücklich, es gehört klar zu unserer Philosophie, Spieler voranzubringen. Wir sind schließlich ein Weiterbildungsverein. Und wir haben uns gut verstärkt", meint der Trainer.

Unter anderem nahm der "Dorfklub" Linksverteidiger Dan-Patrick Poggenberg vom MSV Duisburg, Offensivspieler Joel Gerezgiher von Holstein Kiel sowie Stürmer Stephané Mvibudulu vom Ligakonkurrenten SV Wehen Wiesbaden unter Vertrag. "Es gilt jetzt, neue Leistungsträger zu entwickeln. Wir stellen unseren Spielern dafür einen wohl einzigartigen Verein und die großartige Plattform in der 3. Liga zur Verfügung", so Hildmann.

Beim Thema Saisonziel gibt es für die Verantwortlichen des Tabellenvierzehnten aus der Vorsaison kein Vertun. "Wir befinden uns in einem Haifischbecken und wollen schneller schwimmen als die Konkurrenz, um nicht gefressen zu werden", macht Hildmann deutlich. „Wir bleiben bei der SG stets realistisch: Für uns geht es darum, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenverbleib einzufahren und uns weiter in dieser Liga zu etablieren.“ Nach fünf Partien stehen sechs Punkte zu Buche, die einzige Niederlage setzte es gleich am 1. Spieltag beim FC Carl Zeiss Jena (2:3 nach eigener 2:1-Führung). Seitdem ist die SG Sonnenhof unbesiegt.

Die Arbeitsatmosphäre in Aspach gefällt Trainer Hildmann sehr gut. "Das familiäre Umfeld, das auch zu kurzen Wegen führt, ist angenehm", sagt der SG-Trainer. "Meistens genügen ein oder zwei Anrufe und dann steht eine Entscheidung. Der Verein bringt mir viel Vertrauen entgegen und ich kann mich hier prima entwickeln. Für unsere Spieler ist die Situation ebenfalls sehr gut. Druck gibt es überall, aber dieser wird von den Verantwortlichen gut abgefedert. Hierdurch kann sich unsere Mannschaft in Ruhe entwickeln. Das ist durchaus ein Trumpf von uns." (MSPW)


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