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CFC-Trainer Sven Köhler im Gastinterview

CFC-Coach Sven Köhler

Seit März 2016 ist Sven Köhler Cheftrainer des Chemnitzer FC, der am Sonntag (ab 14 Uhr) beim VfR Aalen gastiert. Der bisherige Arbeitsnachweis des 50-jährigen Fußball-Lehrers Köhler ist durchaus beeindruckend. Der langjährige Cheftrainer des Ligakonkurrenten Halleschen FC (2007 bis 2015) hatte Chemnitz auf Platz 17 übernommen. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Vorsprung vor der Abstiegszone nur einen Zähler. Mit acht Siegen in den abschließenden elf Saisonspielen (ein Remis, zwei Niederlagen) führte Köhler den CFC noch auf Platz sechs. Auch wegen dieser bemerkenswerten Aufholjagd werden die Chemnitzer in dieser Saison als Titelaspirant gehandelt. Wir sprachen vor der Partie in Aalen mit CFC-Trainer Sven Köhler.

Herr Köhler, Ihre Mannschaft startete mit zwei Remis und einem Sieg in die neue Spielzeit. Wie lautet Ihr Fazit nach dem Saisonauftakt?

Köhler: „Unsere ersten beiden Spiele haben einmal mehr bestätigt, wie ausgeglichen die 3. Liga ist. Sicher hatten wir uns mehr als zwei Punkte erhofft. Allerdings gingen beide Unentschieden vollkommen in Ordnung. Beim 0:0 gegen Großaspach haben wir gut begonnen, später aber die Zielstrebigkeit verloren, so dass sich die SG Sonnenhof den Zähler durchaus verdient hat. In Halle war es genau umgekehrt. Nach einem schlechten Start kamen wir immer besser in die Partie und konnten noch das 1:1 erzielen. Es war für uns mehr als ein Punktgewinn als ein Punktverlust. Gegen den FSV Frankfurt hat es dann endlich mit dem ersten Sieg geklappt."

Bei der Partie in Halle trafen Sie auf Ihren Ex-Verein, für den Sie mehr als acht Jahre tätig waren. Auch wenn es nicht Ihre erste Rückkehr als CFC-Trainer war: Ist es trotzdem immer wieder ein besonderes Spiel für Sie?

Köhler: "Auf jeden Fall. Es ist ja auch erst rund fünf Monate her, dass ich den Job in Chemnitz angenommen habe. Und dennoch war es schon mein zweites Spiel in Halle als CFC-Trainer. Das ist schon ungewöhnlich. Es arbeiten immer noch die gleichen Leute dort, die man jahrelang kennen und schätzen gelernt hat. Daher ist es schon eine andere Situation als in anderen Auswärtsspielen."

Können Sie sich auch vorstellen, ähnlich lange für den CFC zu arbeiten?

Köhler: "Darüber mache ich mir aktuell keine Gedanken. Allerdings ist es grundsätzlich schön, wenn man die Möglichkeit bekommt, so viele Jahre für einen Verein tätig zu sein. Vor allem in der heutigen Zeit ist das alles andere als alltäglich. Es ist schon beinahe überdimensional."

In einer Trainerumfrage war der CFC vor Saisonbeginn als Aufstiegsaspirant genannt worden. Was sagen Sie dazu?

Köhler: "Ich kann mir zumindest erklären, warum wir so hoch gehandelt werden. Wir haben in der letzten Spielzeit einen starken Endspurt hingelegt, uns in der Sommerpause außerdem mit einigen hochkarätigen Spielern verstärkt. Allerdings sehe ich uns nicht als Titelfavorit. Man darf nicht außer Acht lassen, dass wir in der vergangenen Saison auch lange gegen den Abstieg gespielt haben. Dass uns viele Trainer jetzt die Favoritenrolle zuschieben, ist meiner Meinung nach eher ein geschicktes Manöver, um von den eigenen Ambitionen abzulenken."

Wie lautet denn Ihre eigene Zielsetzung?

Köhler: "Wir wollen so früh wie möglich 45 Punkte sammeln, um nicht erneut in Abstiegsgefahr zu geraten. Erst wenn wir das geschafft haben, bin ich dazu bereit, neue Ziele zu formulieren."

Am Sonntag gastieren Sie in Aalen. Wie schätzen Sie den VfR ein?

Köhler: "Der VfR Aalen hat sich zu Saisonbeginn in einer hervorragenden Verfassung präsentiert, Top-Leistungen abgerufen. Das hat gezeigt, dass viel Qualität im Kader steckt und die Mannschaft für keinen Gegner zu unterschätzen ist."

Wo liegen Ihrer Meinung nach die Stärken des VfR?

Köhler: "Ich finde es beeindruckend, wie es Aalen immer wieder gelingt, mit einer so hohen Fluktuation im Kader umzugehen, in kurzer Zeit ein konkurrenzfähiges Aufgebot zusammenzustellen und eine homogene Einheit zu bilden. Davor ziehe ich meinen Hut." (MSPW)


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