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Bochum-Stürmer Simon Terodde im Gast-Interview

Simon Terodde hat Respekt vor dem VfR Aalen.

In seinem ersten Jahr beim VfL Bochum hat sich Angreifer Simon Terodde (zuvor beim 1. FC Union Berlin) schnell in die Herzen der Anhänger gespielt. Dank eines Blitzstarts mit acht Toren aus den ersten sechs Partien begann die Saison für den 27 jährigen Torjäger furios. Zu diesem Zeitpunkt standen die Blau-Weißen sogar auf Platz eins, träumten vom Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Ausgangslage vor dem Gastspiel beim VfR Aalen am Sonntag ab 13.30 Uhr sieht aber nun ganz anders aus. Viele Rückschläge und ein Trainerwechsel später stehen die Bochumer auf Platz 13, haben nur noch sieben Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Mit Gertjan Verbeek, der seit Anfang der Rückrunde im Amt ist und Peter Neururer als Cheftrainer beerbt hatte, verfolgt der Traditionsverein mittelfristig allerdings ganz andere Ziele. Vor der Partie in Aalen sprachen wir mit Torjäger Simon Terodde über das zuletzt verlorene Spiel gegen Aufstiegsaspirant 1. FC Kaiserslautern (0:2), seine beachtliche Torquote und die kurz - und mittelfristigen Ziele des VfL Bochum.

Herr Terodde, zuletzt verloren Sie mit dem VfL gegen den Aufstiegsaspiranten 1. FC Kaiserslautern 0:2. Wie lautet Ihr Fazit zum Spiel?

Terodde: "Im Vergleich zu unserem schwachen Auftritt beim 1:2 gegen den TSV 1860 München haben wir gegen Kaiserslautern eine Reaktion gezeigt. Wir sind eigentlich von Anfang an gut ins Spiel gekommen, waren aggressiv in den Zweikämpfen. Leider bekommen wir mit dem ersten richtigen Angriff der Lauterer gleich das 0:1. Wir haben in der zweiten Halbzeit noch einmal alles versucht, leider hat der FCK zum richtigen Zeitpunkt das zweite Tor erzielt. Danach war das Spiel gelaufen."

Der VfL steht nach vier Niederlagen in Folge im unteren Tabellenmittelfeld, hat den Klassenverbleib noch nicht unter Dach und Fach gebracht. Wie bewerten Sie die vergangenen Wochen und die aktuelle Tabellensituation?

Terodde: "Wir haben in den letzten vier Spielen keine Punkte geholt. Aber trotzdem können wir auf der Leistung gegen Kaiserslautern aufbauen. Wenn wir in den nächsten Spielen genauso aggressiv zu Werke gehen, dann bin ich optimistisch, dass wir schnell auch wieder Zählbares holen werden und die nötigen Punkte sammeln."

Mit 15 Treffern führen Sie die Torjägerliste an, erzielten statistisch gesehen in jeder zweiten Partie ein Tor. Warum läuft es in dieser Saison für Sie persönlich so gut?

Terodde: "Es lief von Beginn an sehr gut bei mir. Ich habe sofort das Vertrauen des Trainers gespürt, dann kann man auch seine Leistung bringen. Außerdem wurde ich sehr gut von meinen Mitspielern in Szene gesetzt, das macht es einem als Stürmer definitiv leichter."

Vor allem zu Beginn der Saison hatten Sie eine bemerkenswerte Quote erreicht. In sechs Begegnungen waren sie achtmal erfolgreich. Hätten Sie mit einem solchen "Blitzstart" gerechnet?

Terodde: "Die gesamte Mannschaft hat in den ersten sechs, sieben Spielen sehr gut agiert. Wir haben uns da sofort in einen kleinen Lauf gespielt. Leider konnten wir ihn darüber hinaus nicht ganz fortsetzen. Mitte der Hinrunde haben wir geschwächelt, auch ich selbst bin in ein kleines Loch gefallen. Doch mit dem Start war ich sicherlich sehr zufrieden. Es ist schön, wenn man neu zu einem Verein kommt und sofort mit seinen Toren helfen kann."

Welche Ziele verfolgen Sie für den Saisonendspurt? Die Torjäger-Kanone ist ja schon einmal zum Greifen nahe…

Terodde: "Wir wollen in den letzten vier Spielen so viele Siege wie möglich holen. Es erwarten uns definitiv noch interessante Aufgaben. Jetzt spielen wir in Aalen, es geht noch zu St. Pauli. Auch die Heimspiele gegen Ingolstadt und Sandhausen versprechen einiges. Die Torjägerkanone an sich interessiert mich im Moment aber nicht so. Wir müssen schauen, dass wir zunächst einmal wieder unsere Punkte holen. Das ist weitaus wichtiger."

Ihr Vertrag läuft bis Juni 2016. VfL-Trainer Gertjan Verbeek hat bei seinem Amtsantritt betont, dass Bochum den Anspruch besitzt, irgendwann wieder erstklassig zu spielen. Wie sieht Ihr mittelfristiges Ziel mit den Blau-Weißen aus?

Terodde: "Wenn der Trainer das sagt, haben wir Spieler natürlich auch das Ziel. Aber in den letzten Jahren hat der VfL leider lange gegen den Abstieg gespielt. Auch jetzt benötigen wir noch ein paar Punkte, um uns sicher zu fühlen. Das muss zunächst das Ziel sehen. Und dann werden wir sehen, was in der nächsten Saison für uns drin ist."

Sonntag treten Sie beim VfR Aalen an. Vor heimischer Kulisse ist der VfR seit sechs Begegnungen ungeschlagen, holte sieben von neun möglichen Zählern. Das Hinspiel konnte der VfL aber 4:0 für sich entscheiden. Warum sind Sie optimistisch, dass es auch in Aalen mit einem dreifachen Punktgewinn klappt?

Terodde: "Aalen ist ein enorm unangenehmer Gegner. Sie sind nun bereits seit sieben Spielen ungeschlagen. Aalen hat spielerisch sehr viel Potential, es ist keine Mannschaft, die nur die Bälle nach vorne schlägt. Da ist ein Plan erkennbar. Wir müssen versuchen, dagegen zu halten. Dann können wir auf jeden Fall dreifach punkten."

Ist es Ihrer Meinung nach eine richtungsweisende Partie auf dem Weg zum angestrebten Klassenverbleib?

Terodde: "Aalen steht definitiv mehr unter Druck als wir. Sie benötigen unbedingt die Punkte im Abstiegskampf. Wir müssen zusehen, dass wir eine gute Trainingswoche absolvieren und uns perfekt auf die Aufgabe vorbereiten. Schaffen wir das, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir in Aalen gewinnen." (MSPW)

 


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